Es waren einige, vielleicht dreißig, die Schüler, der Bürgermeister hat die Begrüßung gemacht, Patrik Lange hat Erwin vorgestellt. Hier der Zeitungsartikel. Anschließend in der Aula der Schule hat die Schulleiterin Ilka Hoop eine Begrüßung gemacht, ihr Vorgänger, hat darauf hingewiesen, dass Erwin Rehn kein Held gewesen ist, und so den dämlichen Zeitungsartikel von 3.8. bewertet, außerdem haben der Lehrer der die Klasse betreute, ein Schüler und eine Schülerin gesprochen. Wir fanden das Ergebnis des Projektes gut.
Vom "Landesverräter" zum Helden Zum Gedenken an Widerstandskämpfer Erwin Rehn wird in Albersdorf ein Stolperstein verlegt Albersdorf - 1943 ist Erwin Rehn als 16-Jähriger von der Gestapo
verhaftet worden. Er hatte mit "Ausländern konspiriert", hieß es und
galt somit als "Landesverräter". Zur Strafe musste er bis zum
Kriegsende die Zeit im sogenannten "Jugendschutzlager" in Moringen
absitzen.
Um an den Widerstandskämpfer Erwin Rehn zu erinnern, soll am
Donnerstag, 18. August, um 9 Uhr in Albersdorf ein Stolperstein
verlegt werden.
Die Aktion hatte Patrick Lange aus Bunsoh angeschoben, als er zum
Kreisvorsitzenden der Dithmarscher Jusos gewählt worden war. Das ist
schon fast zwei Jahre her. Mittlerweile studiert der 21-Jährige an der
Uni Flensburg. Die Idee, einen Stolperstein für Erwin Rehn zu
verlegen, ist aber nicht verloren gegangen.
Erwin Rehn ist am 23. Februar 1927 in Heide geboren. Bereits im Alter
vom elf Jahren wird ihm eine Antinazi-Haltung nachgesagt, die in
seiner Schulzeit zu einigen Problemen führte. Daraufhin versetzen ihn
seine Eltern zur Mittelschule nach Albersdorf.
1941 begegnet Erwin Rehn eine Gruppe Holländer und lernt deren
Sprache. Da er regelmäßig von Heide nach Albersdorf fährt, betätigt er
sich für die Holländer als Kurier. Im Mai 1942 soll er das erste Mal
in die Klauen des damaligen Heider Bürgermeisters Karl Herwig geraten
sein. Er hatte ein Flugblatt nicht abgegeben, sondern dieses mit
Mitschülern diskutiert. Vom Banndienst wird der Rottenführer Erwin
Rehn aus der Marine- HJ ausgeschlossen, und die Armbinde und
Achselklappen abgerissen.
Gut ein Jahr später vervielfältigt er mit einem Schulkameraden einen
Boykottaufruf für ausländische Zivilarbeiter. Der Entwurf wird jedoch
nicht verteilt. Erwin Rehn wirft das Exemplar in die Papierkiste für
die Heizung der Albersdorfer Mittelschule.
Wer die Papiere im Abfallbehälter entdeckt hat, ist bis heute nicht
geklärt. Im Lehrerkollegium sei das später nie Thema gewesen, hat
Marie-Elisabeth Rehn recherchiert. Die Tochter Rehns ist promovierte
Volkskundlerin und Journalistin. Sie hat in dem Buch "Heider
Gottsleider" den NS-Alltag in ihrer Geburtsstadt Heide und die
Leidensgeschichte ihres Vaters beschrieben.
Am Tag nach dem Vorfall in der Albersdorfer Schule erfährt Erwin Rehn,
dass Christian Peters, Leiter der Mittelschule, die Gestapo informiert
haben soll. Der 16-Jährige flüchtet, wird jedoch an der holländischen
Grenze festgenommen. Am 27. Mai 1943 wird er in Moringen
(Niedersachsen) als Häftling 933 eingeliefert. Um das
Konzentrationslager zu vertuschen, werden die Jungen am 11. April 1945
an die Front geschickt, wo sie später von den Amerikanern befreit
werden.
Erwin Rehn erhält für sein Leiden am 18. Juni 1948 eine Entschädigung
von 720 Mark. Das entsprach damals einem halben Pfund Butter auf dem
Schwarzmarkt. Bis zum Tod am 23. Mai 2000 in Lehe hatte der
Widerstandskämpfer mit den gesundheitlichen Schäden aus der KZ-Zeit zu
kämpfen.
Ihm zum Gedenken wird nun vor dem ehemaligen Standort der Albersdorfer
Mittelschule, am Kapellenplatz, ein Stolperstein verlegt.
Infos zu den dithmarscher Stolpersteinen Albersdorf: Stolperstein für Erwin Rehn Albersdorf (ti) 1943 ist Erwin Rehn als 16-Jähriger von der Gestapo
verhaftet worden. Er hatte mit "Ausländern konspiriert", hieß es und
galt somit als "Landesverräter". Zur Strafe musste er bis zum
Kriegsende die Zeit im sogenannten "Jugendschutzlager" in Moringen
absitzen. Zum Gedenken an den Widerstandskämpfer wird am Donnerstag,
18. August, in Albersdorf ein Stolperstein für Erwin Rehn verlegt.
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Antifaschistisches Bündnis Dithmarschen