früh im Jahr Nägel einschlagen
Bundeswehr feiert öffentliches Gelöbnis. Bericht von S.Fock in DLZ am 10.2. zur Vereidigung in Hennstedt. Als antwort darauf die Einladung des jährlichen Treffens der Initiative "Blumen für Gudendorf"
8. Mai 1945 – Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg
Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation des deutschen Reiches/der faschistischen Wehrmacht der Zweite Weltkrieg. Die Millionen Opfer der Schreckensherrschaft waren nicht nur Kriegsopfer aus Kampfhandlungen, sondern auch Opfer der Zivilbevölkerung, Opfer des Genozids, Opfer der Konzentrationslager, Opfer der Strafaktionen in den besetzten Gebieten und der vielen Luftangriffe.
Hinter dem Tarnnamen "Operation Barbarossa" verbarg sich das monströse Verbrechen eines Eroberungs- und Vernichtungskrieges gegen die damalige Sowjetunion und deren Bevölkerung. Es ist den vielen meist ehrenamtlich geführten Erinnerungsorten zu verdanken, dass die Erinnerung an diese Zeit wachgehalten wird, wie die Initiative "Blumen für Gudendorf", die sich seit ihrer Gründung vor über dreißig Jahren dem Schwur von Buchenwald verpflichtet fühlt: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!" Nicht hinnehmbar ist hingegen, wenn diese Erinnerungskultur nicht nur von dem erstarkenden Rechtspopulismus/Faschismus infrage gestellt wird, sondern auch durch einen Geschichtsrevisionismus, der die Verantwortung Deutschlands relativiert und der ehemaligen Sowjetunion eine Mitschuld unterstellt.
Mit der Wiederbelebung alter Feindbilder gegenüber Russland wird eine Konfrontationspolitik aufgebaut, die eine Entspannungspolitik und freundschaftliche kooperative Beziehungen mit Russland erschwert. Eine Politik des friedlichen Miteinanders aber wäre das Gebot der Stunde, wie dies die 1990 von allen europäischen Staaten einschließlich Russland, den USA und Kanada verabschiedete Charta von Paris vorsieht: "Das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas ist zu Ende gegangen. Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden."
Die zunehmende militärische Konfrontation ist beunruhigend. Aus russischer Sicht müssen die zunehmenden Seemanöver in der Ostsee und die amerikanische Großübung Defender 2020 mit der Verlegung einer großen Zahl von Soldaten in das Baltikum und an die russische Westgrenze als Provokation empfunden werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass Deutschland und andere NATO-Staaten sich an diesen Militärübungen beteiligen. Wenn der 8. Mai begriffen werden soll als Tag der Befreiung von Krieg und der Niederschlagung des Nationalsozialismus, dann muss dieser Tag eine größere Würdigung erfahren.
Nicht zuletzt dank der Initiative der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano ist eine Diskussion in Gang gekommen, von der zu hoffen ist, dass der 8. Mai ein nationaler Gedenktag wird. Er würde die Erinnerungskultur stärken und böte die Möglichkeit, über die Durchsetzung von Frieden, Demokratie und sozialer Sicherheit in einer lebenswerten Umwelt nachzudenken und einen entschiedenen Kampf gegen Nationalismus und Rassismus zu führen. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass die nationalistisch-rassistischen Kräfte zunehmend Einfluss auf die Politik gewinnt, wie die Vorgänge um die Wahl des Thüringer Ministerpräsidenten gezeigt haben.