Gerd kommentiert
Die CDU wünschte sich, dass die Dithmarscher das Pamphlet übelster Machart verhindern. Das war die DAZ: ein Medienprojekt in den 90er Jahren. 25 Jahre später habe ich immer noch den Drang, meinen inneren Dialog nach außen zu tragen. Mal sehen, wer sich diesmal äußert, um eine kritische Stimme zu stoppen. Vergeblich!
10.10.2019. Eva Hartensteins Leserbrief aus Brunsbüttel setzt sich mit einem DLZ Artikel vom 8.10. auseinander, wo die USA der Türkei freie Bahn lässt und Trump gleichzeitig das Gegenteil sagt. "Warum spricht jemand von seiner eigenen großartigen und unvergleichlichen Weisheit?", fragt sie die Leserinnen und Leser. 1. Er wurde von Wahlmännern gewählt. 2. Er hält sich für jemand wie Goethe. 3. Größenwahn. 4. Tabubrechen. 5. Selbstironie. 6. "Wie weit, denkt derjenige, der so einen Satz äußert, kann ich wohl noch gehen?" fragt sie und hält Trump für sowas wie eine freidrehende Windmühle.
Am 11.10.2019 antwortet Hans Joachim Möller aus Marne auf den Bericht von 7.10. mit einem Leserbrief unter der Überschrift: Das Schweigen der Welt. Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich den ausnahmsweise auf meine Seite setze. Siehe rechts. Ich stimme nicht mit allem überein, aber mit seiner Besorgnis und dem Wunsch, etwas zu tun.
wird ihm vier Tage später geantwortet von Hartmut Krentz aus Bunsoh. "Ihr berechtigter und emotionaler Leserbrief in Ehren." Das stabile Genie im Weißen Haus ist ein Narzisst. Dass das Genie im Falle von Menschenrechtsverletzungen mit totaler wirtschaftlicher Zerstörung droht, und diesen mehr als bizarren Vergleich mit den Kämpfen 1944 in der Normandie heranzieht, wirft ein bezeichnendes Licht auf die Außenpolitik! Schon 1991 sah die freie Welt tatenlos zu, wie die Kurden im Stich gelassen wurden.
Rolf Gäthje aus Kuden kommt dann vom Hundertsten ins Tausende. Sein DLZ-Leserbrief vom 18.10. erfasst den Konzern Rheinmetall, Flüchtlinge, Syrien und Jemen, Afrika und Afghanistan, Merkel, Obama, Terroristen, Überwachung, Zwangsimpfung, GEZ, Flaschensammler, Seehofer, Freiheit in Gefahr, Bargeldabschaffung, und endet ganz kleinlaut mit "… unter dem Deckmante der Sicherheit wir unsere Meinung nicht mehr äußern dürfen." So schnarrt er zwanglos gemütlich an der Frage vorbei:
DLZ Bericht v. 16.10. Ein beliebter Spazierweg entpuppt sich als Fliegerbombenmulde. Die Einwohner sind eigentlich erstaunlich ruhig, meint Hemmingstedts Bürgermeister Reimer Witt. Er traut sich bis an die Absperrung und lässt sich dort fotografieren. Eine von der Evakuierung betroffene Anwohnerin wundert sich über die Aufnahmestelle, die ebenso weit von der Bombe entfernt ist, wie ihre Wohnung. Walter Rönnspieß hat ebenfalls keine Angst, schließlich sei er während des Krieges in Russland gewesen. Eine andere Anwohnerin sagt: "Aber wenn es knallt, dann richtig." Am 6. August 1944 gingen 250 Bomben auf die Erdölwerke nieder. Vom Juli bis Kriegsende, also Mai wurde das Werk 11 Mal angegriffen. "Wir haben es mit Humor, aber auch mit Ernst genommen," sagt Annefriede Habermann. In derSsammelstelle gab es Bratwurst mit gestovtem Kohl. Inge Lorenzen, die 1939 beboren ist, kann sich noch gut an die Zeit erinnern. "Nahe unserem Haus stand eine der Flugabwehrbatterien."
Ein Tag später ein Leserbrief von Klaus Westensee; die Sirenen heulten mit durchdringenden Tönen (1944). Sie hätten dringen können zu der Stelle in ihm, wo der Friedenswillen sitzt. Lieber berichtet er von überlegener militärischer Flugabwehr und standhafter Industrie und Bahn. Statt Einsicht in Sinnlosigkeit von Krieg und Demut vor den Nationen pflegt er weiter Siegeswunsch und Zerstörungswut. Ein paar von diesen Unbelehrbaren leben noch, haben glücklicherweise keine Mehrheit mehr. Lies auch noch von der Bundeswehr in der Berufschule und Sachen von 2018.