Us- Regierung spricht Regeln für Pestizid-Tests mit Industrievertretern ab. Die Us-Regierung hat im ver an enen Jahr mit Vertretern der chemischen Industrie die Gesetzgebung zu Menschenversuchen mit Pestiziden abgesprochen. Dies belegen Gesprächsprotokolle, die von dem Umweltverband Public Employees for Environmental Responsibility (PEER) veröffentlicht wurden. Demnach griff die Administration verschiedene Wünsche der Pestizid-Hersteller auf. Insbesondere wurde in dem Anfang des Jahres vorgelegten Gesetz die Möglichkeit eröffnet, Versuche auch an Kindern und schwangeren Frauen durchzuführen. Dies war zuvor nicht nur von Umweltverbänden, sondern auch vom amerikanischen Kongress abgelehnt warden.
An dem Treffen am 9. August 2005 nahmen neben Vertern der Regierung und der
Umwelltbehörde EPA auch der amerikanische Verband der Pestizid- produzenten, CropLife,
sowie der BAYER- Konzern teil. BAYER führender Produzent gefährlicher Agrogifte, drängt
seit Jahren darauf, Versuche mit Pestiziden direkt am Menschen durchführen zu dürfen.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER- Gefahren:
"BAYER nahm aIs einziges
Unternehmen an dem Treffen mit der US-Regierung teil Dies belegt, dass der Konzern zu
den treibegden Kräften bei der Zulassung dieser hochgefährlichen Tests gehört. Zynischer
Weise ist das Ziel dieses Versuche die Lockerung der Pestizid-Grenzwerte in der Nahrung".
Die Coordination gegen BAYER-Gefahren bezeichnet den übermäßigen Einfluss großer
Unternehmen auf Gesetzgebungsvefahren aIs undemokratisch. "Es ist nicht hinnehmbar,
dass die amerikansche Regierung die Wünsche der Pestizid-Hersteller aufgreift, während
Umweltschützer und Gewerkschaften außen vor bleiben". so Mimkes weiter.
Die Clinton-Regierung hatte der EPA verboten, die Ergebnisse solcher Versuche zu
verwenden. Ebenfalls under Clinton hatte der Us-Kongress mit dem "Food Quality and
Protection Act" strengere Grenzwerte fur Pestizide in der Nahrung erlassen. Gerade deutsche
Chemiefirmen wie BAYER und BASF wollen die schärferen Grenzwerte zu Fall bringer.
Mit den geplanten Menschenversuchen verstoßen BAYER und andere PestizidhersteIler
auch gegen den Nürnberger Kodex von 1947, der Tests an Menschen nur dann zulässt, wenn
"Ergebnisse für das Wohl der Gesellschaft" zu erwarten sind. Weder den Versuchspersonen
noch der Allgemeinheit dienen die Versuche hingegen.
"Bayer hat wohl verdrängt, dass der
Kodex das Ergebnis der grauenvollen Menschenversuche im Dritten Reich war, zu deren
Auftraggebern damals auch BAYER gehörte", so Philipp Mimkes. "es ist nicht akzeptabel,
dass ein Chemie- Gigant wie BAYER hchgefährliche Pestizide an Menschen ausprobiert,
ergänzt Richard Dixon, Forschungsleiter der Internationalen Umweltschutzorganisation
Friends of the earth. "Schlimmer ist aber noch der Versuch, die internationaIe ächtung solcher
Tests auszuhebeln.