Die Arbeitslosnzahlen vom 28.4.

Deutlich weniger Arbeitslose.

Landkreise: Höchste Quote weiterhin in Dithmarschen.


"Der Frühling ist in Dithmarschen angekommen", kommentierte gestern Volker Gräb, Leiter der Arbeitsagentur Heide, die Arbeitslosenzahlen. Die Statistik weise "einen deutlichen Rückgang" der Erwerbslosenzahlen gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr auf. 8343 Männer und Frauen waren im April in Dithmarschen arbeitslos gemeldet. Das sind 454 weniger als im März und 6l8 weniger als im April des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote in Dithmarschen lag im April bei 12,9 Prozent. Im März betrug sie noch 13.7 Prozent.

13,7 % in einem März. Das sind Spitzenwerte wie in den 1980 jahren, als Helmut Kohl noch seine schwarzen Koffer vollmachte. Auch damals beliefen sich die Zahlen so um die 8000er Marke. Damals war die Berechnungsgrundlage aber noch eine andere. So werden heute die 1- €- Jobber und die Schulabgänger in den Maßnahmen nicht mitgezählt, auch wenn sie als arbeitssuchend geführt werden.

Der Rückgang ist laut Gräb nicht nur saisonbedingt. Der Leiter der Arbeitsagentur will sogar "ein laues Lüftchen der konjunkturellen Belebung" festgestellt haben.

Laue Lüftchen sind ja angenehm zum Urlaub machen. Aber vor der steifen Brise, die uns von den Kommunen, Arbeitsgemeinschaften, und Wirtschaftsverbänden entgegenschlägt, kann ich kein laues Lüftchen erkennen. Weitere Einschnitte ins Leistungssystem sind zu erwarten.

Parallel dazu wies er darauf hin, dass die Nachfrage an Facharbeitern nicht gedeckt werden kann. Der Zugang in die Arbeitslosigkeit lag mit 1213 Meldungen im April deutlich unter der Zahl der Abgänge aus der Arbeitslosigkeit von 1884.

In Schleswig- Holstein sank die Zahl der Arbeitslosen von März zu April um 5,2 Prozent auf 149 000. "Das ist der größte Rückgang in einem April seit 1999", bilanzierte der Chef der Regionaldirektion Nord, Jürgen Goecke, in Kiel. Die Arbeitslosenquote beträgt im hohen Norden nunmehr 10,7 Prozent, nach 11,3 Prozent im März und 12,0 Prozent vor einem Jahr.


Der Kreis mit der höhsten Arbeitslosigkeit im Norden ist erneut Dithmarschen, während Stormarn mit 7,2 Prozent die niedrigste hat. Unter den kreisfreien Städten stehen Flensburg und Lübeck mit je 16,7 Prozent am schlechtesten da, während Neumünster mit 15,3 Prozent die geringste Quote hat.

Arbeitsminister Uwe Döring (SPD) wertete den Rückgang der Arbeitslosenquote als ermutigendes Signal: "Der Knoten ist geplatzt. Schleswig- Holsteins Lokomotive kommt in Fahrt" sagte er und warnte zugleich vor voreiliger Euphorie. Um den Arbeitsmarkt ins Lot zu bringen, sei noch viel harte Arbeit nötig.

Der Knoten ist geplatzt. Hoffentlich nicht der Knoten, der die letzten Reste der Belegschaften in den Betrieben noch zusammengehalten hat. Oder ist es vielleicht der Kessel der Wirtschaftslokomotive, der geplatzt ist?