Der Heider Wasserturm hat soviel Geld verschlungen, woher kam das ganze Geld eigentlich. Und nur damit am 5.5.2005 einmal das Heiratszimmer vom Bürgermeister genutzt wird. Alle Termine an diesem Tag sind schon ausgebucht. Der Nächste Termin ist dann wohl der 6.6.6006.
Außen am Turm soll jetzt noch eine Latte angebracht werden. Direkt vom Heiratszimmer nach draußen.
Das wird das sogenannte Harz IV Sprungbrett. Die einzige Karriere, die den Bedarfsgemeinschaften noch bleibt. Und wer führt diese Leute auf das Brett.
Der Fallmanager. Mit dem haben sie ja den Absturzvertrag, den Eingliederungsvertrag abgeschlossen. Das ist in Wirklichkeit ein Ausgliederungsvertrag, weil sie waren ja alle drinnen, doch wenn sie den Vertrag nicht erfüllen, fliegen se raus.
Der Fallmanager sagt dem Hilfebedürftigen zum Beispiel, dass Harz IV problemlos angelaufen sei, und jetzt müsse er oder auch sie auch problemlos Anlauf nehmen.
Und wenn sie dann doch nicht springt, muss einer nachhelfen. Da kommt dann doch der Bürgermeister mit dem Namen Stecher und zählt nocheinmal auf.
Zehntausende bekamen das Geld verspätet Tausende haben bis heute kein Geld Tausende wurden zum Umzug aufgefordert Hunderte bekommen nicht die ganze Miete bezahlt Tausende von Anträgen spurlos verschwunden Hunderte von Schecks an falsche Adressen geschickt 70 bis 100 % der Bescheide fehlerhaft Verzweifelte kranke Menschen werden von Ärzten und Krankenhäusern abgewiesen. „Hilfsbedürftigen geht es jetzt
richtig existentiell schlecht.“ mehrere schwer kranke Hilfesuchende stehen durch die Verlagerung aus der Sozialhilfe in das ALG II jetzt ohne Krankenversicherung da und bekommen keine Gesundheitsleistungen.
Wenn dass immer noch nicht reicht sagt er:
„Sie haben kein Geld mehr? Stellen Sie sich doch auf den Marktplatz und betteln!“.
Dies ist ein Radiobeitrag für das Politikmagazin "Die Lupe" und wurde als Beitrag für den alternativen Medienpreis 2005 eingereicht.