Blick nach rechts
Hallo GenossInnen, vielleicht habt ihr heute ja auch schon die DLZ gelesen.
Wulf-Isebrand-Gesellschaft: Lesung im Heider Bunker
Dithmarschen (rd) Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes lädt die Wulf-ISebrand-Gesellschaft für Sonnabend, 16. April, zu einder besonderen Veranstaltung ein: An einem Ort, der mit der Kriegszeit in unmittelbarem Zusammenhang steht - dem Heider Bunker - werden drei Autoren das erste Nord-deutsche JAhrbuch für Literatur, Geschichte und Malerei vorstellen. Die neue Publikationsreihe trägt den Titel See-Sätze und andere. Ein Schwerpunkt dieses Premierebandes ist der zweite Weltkrieg.
Drei Verfasser von der Westküste erinnern an das Leiden der Menschen im Krieg: Herausgeber Rolf Hartmann (Lehrer und Lyriker), Marianne Ehlers (Bibliothekarin und nieder-deutsche Erzählerin) sowie Holger Piening (Redakteur und Regionalhystoriker).
Der frühere Fernmeldebunker in der Meldorfer Straße 147 in Heide (zwischen Esso und Lidl), wurde zur Zeit der Hitlerschen Aufrüstung errichtet. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Für die Wulf-Isebrand-Gesellschaft ist es die erste Veranstaltung nach dem Tod ihres langjährigen Vorsitzenden Helmut Börner. Die Gesellschaft leistet ehrenamtlich staatspolitische und historische Bildungsarbeit in Dithmarschen.
Ich denke wir erinnern und noch alle an die Wulf-Isebrand-Gesellschaft... und deswegen würde es sich wohl lohnen dort mit ein paar Leuten vorbeizuschauen und das ganze kritisch zu begleiten! Ihr könnt das ja auch noch ein bischen verbreiten, ich bin da schon wieder in HH!
Mit freiheitlichen Grüssen

Der erste Mai war während des Nationlalsozialismus Formationstag vieler Verbände, darunter Reichsarbeitsdienst, Reichsfrauenschaft, Volkswohlfahrt, Reichsbauern- und handwerkerschaften, Hitlerjugend und Bund Deutscher Mädel. Sie feierten den Tag der Arbeit.

DGB auf dem Südermarkt:

1. Mai in Heide Südermarkt
ab 10 Uhr Vorprogramm Musik mit Sünnschien
11.15 Uhr Kundgebung mit Ellen Paschke, ver.di-Bundesvorstand, Berlin
Info-Stände, Essen und Trinken Kinderprogramm „Abenteuer 1. Hilfe“
Hüpfburg und Kletterwand


Donnerstag, 23. Juni 2005, 19 Uhr, Dithmarscher Landesmuseum, Meldorf, Bütjestraße:
Dithmarschen im Dritten Reich - Chronologischer Überblick

über wesentliche Aspekte der NS-Zeit in Dithmarschen, Vortrag von Martin Gietzelt.


sieh auch unter: http://www.roterhusar.org/ggrechts/stolperapril.html

zehn gründe für Stolpersteine jetzt:
1.Das Jahr 2005. Der sechzigste Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus und das Ende der Nazidiktatur mit seinem Vernichtungsprogramm, abgekürzt: "Auschwitz". Das Gedenken jetzt duldet keinen Aufschub.
2.Viele Opfer sind bereits gestorben. Erwin Rehn, Erna Weissenborn, Hermann Kaulen waren entsetzt, dass die Stadt Heide zu ihren Lebzeiten keine Aufarbeitung des Nationalsozialismus betrieben hat.
3.Soldatenverehrer wie die Wulf- Isebrand- Gesellschaft wollen die Geschichte jetzt neu schreiben. Heide muss ein Zeichen setzen, wie sie ihre jüdischen Mitbürger ehrt.
4.Sechzig Jahre sind zwei Generationen. Die Kinder und Enkel haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie es wirklich war, auch wenn es zu spät kommt.
5.Die Heider Altnazis dürfen sterben mit dem Gewissen, dass Heide nichts an ihnen auszusetzen hatte. Vier kleine Steinchen könnten dafür sorgen, dass ihre weiße Weste Flecken bekommt.
6.Zwanzig Prozent rassistisches und antisemitistisches Gedankengut bei den Deutschen sind schlimm. Die Heider sollten nicht einknicken vor einem drohenden Rechtsruck. Daher jetzt auf die Straße ein, viele, Zeichen setzen.
7.Eine Straßenbaumaßnahme kann nicht im Ernst als Verzögerungsgrund für Gedenken an den Holocaust gelten. Zehn mal zehn Zentimeter sind keine aufwändige Baumaßnahme. Wer soll das glauben?
8.Überall in der BRD gibt es jetzt Interressierte für eine Stolpersteinaktion nach dem Modell Demnig. Daher wird es immer schwieriger werden, einen Verlegetermin zu bekommen. Da der Künstler im August 2005 in Friedrichstadt ist, bietet sich dann die Gelegenheit.
9.Demokratie bedeutet: Bürgerinitiativen müssen respektiert werden. Es gibt jetzt diesen Antrag vom Arbeitskreis Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialistischen Dithmarschen und 210 Unterzeichnerinnen. Es macht daher keinen Sinn, ihn zu verschieben.
10.Antisemitismus und Rassismus breiten sich weltweit aus. Die Stolpersteine könnten dagegen weit über Grenzen hinaus für Frieden und Aufklärung wirken.



[sozialforum hamburg] bewaffnet in hamburg? wolfram siede
Vorabinfo: Informationen über Gegenaktivitäten folgen in den nächsten Tagen an diesem Ort. Nachdruck und Weiterleitung des unten stehenden Vorabdrucks aus dem AIB (antifaschistischen infoblatt berlin) ist aus urheberrechtlichen Gründen bis zur Drucklegung nur (!!!) mit ausdrücklicher Rückmeldung und Einvernahme des Autors möglich. LG Kuni

"Sie schlagen sich Schmisse ins Gesicht - denn auf dem Hintern sieht ´s man nicht" Schlagenden Verbindungen & der Hamburger Waffenring

"Um den Verlust der deutschen Ostgebiete" zu betrauern kommen am 22. April in Hamburg mehrere hundert "schlagende" Verbindungsstudenten und Alte Herren zu einem sogenannten "Feierlichen Festkommers" zusammen. Die Veranstaltung in den Monzartsälen ist depalziert! Erst recht, da die Veranstaltung am Ort der Deportation von tausenden von HamburgerInnen jüdischen Glaubens stattfindet. Doch voraussichtlich war das von den Veranstaltern noch nicht einmal als Provokation gedacht, sondern spricht lediglich für das jeglicher Zweifel und jeglicher Verantwortung "befreiten" Deutschlandbildes dieser Kreise.

Wie feiert man in waffenstudentischen Kreisen den achten Mai? Richtig, gar nicht. Denn für den Grossteil der schlagenden Verbindungen ist dieses Datum nicht der Tag der Befreiung vom Faschismus, sondern verbunden mit dem Untergang des Deutschen Reiches, Schmach und Erniedrigung, dem Verbot ihrer Verbände zumindest in der DDR, und einem Bedeutungsverlust bis heute. Hinzu kommt der Verlust der ehemaligen deutschen Ostgebiete, welche von vielen Korporationen bis heute nicht als völkerrechtliche Tatsache und Konsequenz des mörderischen deutschen Vernichtungskrieges in Osteuropa akzeptiert wird.

So ist es folgerichtig, dass die im Hamburger Waffenring zusammengeschlossenen Verbindungen statt des achten Mai´s zwei Wochen zuvor am 22. April einen "Feierlichen Festkommers - 750 Jahre Stadt Königsberg" feiern wollen. Das man hier revanchistischen Konzeptionen anhängt wird schon durch die bewusste Ignoranz des heutigen Kaliningrad im Titel deutlich, die "Preußische Allgemeine Zeitung" als Co-Veranstalter steht für entsprechende Inhalte. Sie hieß bis vor wenigen Jahren noch "Das Ostpreußenblatt", wird von der aus öffentlichen Mitteln bezuschussten Landsmannschaft Ostpreußen (LO) herausgegeben, und besitzt starke inhaltliche und personelle überschneidungen hinsichtlich der AutorInnen mit der rechtsextremistischen Jungen Freiheit (JF).

Für rechte Inhalte wird auch der Festredner des Königsberg-Kommerses, Jörg Schönbohm, Innenminister und stellvertretender Ministerpräsident von Brandenburg, sorgen. Der ehemalige General gehört dem Stahlhelm-Flügel der CDU an und versucht mit rechter Propaganda seit Jahren dafür zu sorgen, dass rechts der Union kein Platz für eine Partei bleibt. Deshalb gab er auch schon zweimal Interviews in der völkischen JF, wo er u.a. behauptete, der Aufstand der Anständigen sei verantwortlich für die Zunahme neofaschistischer Straftaten. Es ist also zu erwarten, dass sich am 22. April mehrere hundert Personen aus der Grauzone zwischen rechtem Rand der Union, Vertriebenen und der extremen Rechten in Hamburg treffen werden. Ein Grund sich den Hamburger Waffenring mal genauer zu betrachten.

Bewaffnet in Hamburg?

Der Hamburger Waffenring wurde 1951 als Zusammenschluss der schlagenden Vorort-Verbindungen aus der Deutschen Burschenschaft (DB), dem Coburger Convent der Landsmannschaften und Turnerschaften (CC) und dem Corps Irminsul aus dem Weinheimer Senioren-Convent (WSC) gegründet. Diese Treffen sich regelmäßig wechselnd auf ihren Häusern, schlagen Pro-Patria-Mensuren, und veranstalten auch größere Zusammenkünfte, wie z.b. den Interkoporations-Workshops zur Elitebildung und Nachwuchsrekrutierung unter dem Motto "Können ist gut - Kennen ist besser". Gemeinsam ist den Waffenstudenten eine patriarchalische, männerbündische Ideologie, die Frauen in den eigenen Reihen, sowie eine emanzipatorische Politik ablehnt; ein Hang zur Exklusivität, gepaart mit Elitedünkel und Protektionismus der eigenen Klientel; und sehr häufig ein völkisches Nationenverständnis mit großdeutschen Ansprüchen und der Ablehnung von Nichtdeutschen bis hin zum Rassismus - die Grenzen zur extremen Rechten sind bei einigen von ihnen fließend:

Burschenschaft Germania Hamburg (DB)

Die Germanen haben eine lange neofaschistische Tradition und vertreten selbst in ihrem bundesweiten Dachverband eine rechts-außen Position. Schon 1958 musste sich ein Mitglied dieser Burschenschaft für eine nationalistisch-großdeutsche und geschichtsrevisionistische Rede vor dem Syndikus der Universität verantworten. 1961 gründete die Germania zusammen mit anderen Burschenschaften das innerverbandliche Rechts-Kartell Burschenschaftliche Gemeinschaft. Die Wiederbelebung der völkischen Ideologie wird in offen NS-apologetischer Weise von der Germania gerechtfertigt. Sie sei nötig, da "die totale Niederlage Deutschlands im Jahre 1945(...) auch die weltanschaulichen und politischen Ziel- und Wertvorstellungen, die früher selbstverständlich waren, völlig in Frage" stelle.
Vor diesem ideologischen Hintergrund orientierte sich die Germania Anfang der 70er Jahre an der NPD und es gab personelle überschneidungen zu dem damaligen Hoffnungsträger der extremen Rechten. Mit dem Scheitern der NPD auf Bundesebene wurde erst wieder Ende der 80er Jahre mit den Republikanern eine Partei attraktiv für die Verbindungsstudenten. In den 90er Jahren wandte sich die Germania stärker der sog. Neuen Rechten zu. Der Hamburger Leserkreis der JF, der sog. Hamburger Kreis (HK) traf sich regelmäßig im Germanenhaus und lud namhafte Referenten der extremen Rechten zu Schulungen ein. Insbesondere die radikale Entwicklung des Hamburger Leserkreises und seine Beobachtung durch den Hamburger Verfassungsschutz (VS) führte dazu, dass sich die JF von ihrer braunen Subkultur formell trennte. Neben der nicht zu unterschätzenden Ideologiebildung für neofaschistische Kreise in Hamburg, gab es in bei der Germania in den 90er Jahren auch einen militant-neonazistischen Flügel.
Anfang der 90er Jahre lud André Goertz, Landesvorsitzender der inzwischen verbotenen FAP, mit "Heil Euch Kameraden" zu Treffen in das Germanenhaus ein. Und über ein Komitee für Freiwillige Reservistenarbeit Nord (KON) nahmen Burschenschafter, auch aus der Germania, an Wehrsportübungen teil. Ebenfalls in dieser Zeit war Rolf Leppert Bursche in der Sierichstr.23 und zeitgleich Mitarbeiter des berüchtigten Nazianwalts Jürgen Rieger. Heute lenkt er als Jurist und Alter Herr die Vereinsgeschäfte seiner Burschenschaft.
Inzwischen gibt es Anzeichen dafür, dass sich die Germania wieder der NPD zuwendet. Im Jahr 2000 empfahl die NDP "national gesinnten Studenten" die Mitgliedschaft in der Germania und diese wiederum sandte potentiellen NPD-Mitgliedern Informationsmaterial zu. Bis April 2004 wohnte der Betreiber des neonazistischen "Nordic-Hammer-Versandes", Sascha Keller in der Sierichtr., er unterstützt das "Projekt Schulhof" aus dem Kreis der militanten Freien Kameradschaften. Auch ein Vortragsabend der Germanen im vergangenem Dezember richtete sich explizit an Interessierte aus NPD und Freien Kameradschaften: "60 Jahre Kesselschlacht in Halbe" war das Thema.
Trotzdem schaffte es die Germania in die Landesregierung zu kommen. Christian Brandes konnte als hochschulpolitischer Sprecher der Schill-Partei bis 2004 die Bürgerschaft als Tribüne für seine anti-egalitäre und reaktionäre Propaganda benutzen. über ihn ist seine Burschenschaft auch mit dem "Verein für Denkmalerhaltung" und dem vorstands-identischen "Verein zur Erhaltung des 76er Denkmals" vernetzt. Das 76er Denkmal, bundesweit eher als Kriegsklotz bekannt, wurde von den Nazis erbaut und trägt die Inschrift "Deutschland muß leben - und wenn wir sterben müssen".

Burschenschaft Hansea-Alemannia (DB)

Die Hansea nahm die Mitglieder der schon im ersten Weltkrieg vertriebenen "Alten Straßburger Burschenschaft Alemannia" auf und steht nicht ganz so weit rechts wie die Germania Hamburg, pflegt aber enge Kontakte zu dieser. Ihr Mitglied Patrick Martens organisierte in den 90ern mehrere Veranstaltungen in seinem Burschenschaftshaus zu Themen der Neuen Rechten u.a. mit Karlheinz Weißmann.. Martens publizierte in dem Sammelband "Wir 89er" aus dem Umfeld der JF und ist Bewunderer des Konservativen Revolutionärs Ernst von Salomon. Der ehemalige Freicorpskämpfer Salomon war an der Ermordung des jüdischen Außenministers Rathenau in den 20er Jahren beteiligt.
Beziehungen in völkisch-pagane Kreise bestanden in den 90er Jahren über den Hansen Sven-Onnen Fischer zum "Heidenkreis Hamburg e.V." In dem Verein sitzen auch Korporierte aus anderen Verbänden und Mitbegründerin Iris-Kathrin Fischer, Schwester von Sven, trat unter dem Pseudonym Swantje Swanhwit als Nazi-Bardin auch vor Jürgen Riegers Kreisen auf.

Burschenschaft Germania-Königsberg (DB)

Schon der Name verdeutlicht, dass man von alten Gebieten nicht lassen will. Diese Burschenschaft integrierte 1950 die Burschenschaft Askania, eine extrem antisemitische, schlagende Verbindung, welche schon vor 1933 ein Hakenkreuz im Wappen trug. Bis 1997 stellten die Königsberger ihr Haus der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen (JLO), damals Jugendorganisation der LO zur Verfügung. In dieser Zeit geriet die JLO unter Beobachtung durch den VS und spaltete sich in den Bund Junges Ostpreußen (LO-nah) und die heutige JLO, welche alljährlich den Naziaufmarsch in Dresden organisiert. Der Burschenschafter Bernhard Knappstein, damals JLO-Schriftleiter organisiert übrigens den Königsberg-Kommers am 22. April. Seit Jahren trifft sich jedoch noch immer die "Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft" in den Räumen der Germania-Königsberg - obwohl dem Hamburger VS-Vize Manfred Murck "personelle überschneidungen zu rechtsextremistischen Organisationen bekannt." Laut Rechtsextremismus-Experten Prof. Wolfgang Gessenharter ist die SWG ein wichtiges Scharnier zwischen Konservativen und Rechtsextremisten. Die SWG wurde vor über 40 Jahren von ehemaligen Nazis gegründet und hat seitdem Dutzenden von namhaften Referenten von Alt- und Neonazis, Vertriebenen, Geschichtsrevisionisten, Neuen Rechten bis hin zu CDU-Funktionären ein Forum geboten. Im letzten Jahr trat z.b. der ehemalige Brigadegeneral Reinhard Günzel über die mittels der SWG bei den Königsbergern auf. Günzel wurde aus der Bundeswehr entlassen, weil er sich mit dem Antisemiten Martin Hohmann solidarisiert hatte. Medienbeauftragter der SWG ist, wen wundert´s, Bernhard Knappstein.

Landsmannschaft Mecklenburgia-Rostock (CC)

Weder örtlich (ebenfalls Sierichstr.) noch ideologisch sind die Meckis weit von der Germania-Hamburg entfernt, man pflegt auch hier einen völkisch-großdeutschen Vaterlandsbegriff. Eine Rede ihres Alten Herren Prof. Dieter Wiebecke´s sorgte 1993 selbst innerhalb des CC für einen Eklat, weil er die beispiellose Hingabe und Opferbereitschaft der 6. Armee in Stalingrad 1943 als Vorbild für die heutige Jugend bei einer militaristischen Totenehrung in Coburg lobte. Als quasi programmatisch steht die Rede bis heute auf den Internetseiten der Mecklenburgia. Bekanntester Alter Herr in neofaschistischen Kreisen dürfte jedoch Emil Schlee, ehemaliger Europaabgeordneter der REP und Multifunktionär in völkischen Kreisen, sein. Ein weiterer nicht ganz so alter Herr ist Hanno Borchert, er war der Kopf des Hamburger Kreises und fand 1997 eine namentliche Eintragung im Hamburger VS-Bericht. Er engagierte sich auch bei der nationalrevolutionären Zeitschrift "wir selbst" und bei den völkischen "Unabhängigen ökologen Deutschlands" sowie dem Heidenkreis Hamburg. Von diesem Verein kommt auch der Alte Herr Daniel Junker, welcher in seinem Verbindungshaus 2003 den Vortrag "Restauration der Götter. Völkische Religiosität in der Weimarer Republik" hielt. Andere Vorträge bei den Meckis hielten u.a. Reinhard Günzel (s.o.), Dieter Stein (Herausgeber der JF), Reinhard Uhle-Wettler, (Vorsitzender der SWG), aber auch Professoren der Hamburger Uni und der Wirtschaftssenator von Hamburg Gunnar Uldall.
Nicht ganz so weit rechts wie die Meckis, aber stockkonservativ, sind die beiden anderen schlagenden Verbindungen aus dem CC in Hamburg. Die Landsmannschaft Hammonia - Marko Natangia übernahm 1953 die übergesiedelte Königsberger L. Marko Natangia und gehörte schon 1990 zu den Abonnenten der JF. Diese rechtsextremistische Zeitung las man auch schon früh in der Turnerschaft Slesvigia-Niedersachsen, welche ebenfalls seit 1954 mit der T. Franconia Königsberg Vetriebene in ihren Reihen hat. Hier war laut waffenstudentischen Kreisen auch Ronald Schill, ehemaliger Innensenator Hamburgs, korporiert, bis er angeblich aus Angst vor Schmissen die Verbindung verlies - er arbeitete damals als Model. Aus der gleichen Turnerschaft kommt auch Marc März, früher für die Schill-Partei, heute für ein großes Unternehmen als Pressesprecher tätig.

Corps Irminsul (WSC)

Gingen die konservativ, elitären Corps aus KSCV und WSC in den letzten Jahren auf Distanz zur Deutschen Burschenschaft, ja kündigten die Zusammenarbeit mit Verweis auf deren offene Flanke zum Rechtsextremismus in vielen Bereichen gänzlich auf, so trifft dieses nicht auf das Hamburger Corps Irminsul zu. Das älteste Hamburger Corps pflegt seit längerem gute Kontakte zu den Hamburger Burschenschaften und man kandidierte mit Waffenstudenten aus DB und CC auf gemeinsamen Listen zum Studierendenparlament. Millionärssohn Sebastian Greve lobte im StuPa die Kriegsheldentaten seines ritterkreuztragenden Großvaters und sitzt gemeinsam mit Roger Zörb nicht nur als Alter Herr im Corps Irminsul, sondern auch im Vorstand des "Bismarckbundes e.V." Dieser Verein alter Monarchisten, Preußenfans und Revanchisten um Schirmherr Ferdinand Fürst von Bismarck hält alljährlich Reichsgründungsfeiern im Sachsenwald ab und zeichnet am 3. Oktober verdiente Rechte mit einer Bismarckmedaille aus, darunter sind auch verfassungsschutz-bekannte Personen. Zörb ist darüber hinaus noch im Aktuellen Vorstand der SWG, was seiner Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Mittelstands-Vereinigung jedoch keinen Abbruch tut.

The rest of what the hell is "festkommers"

Nicht eingegangen werden kann in diesem Artikel auf die Pennale Burschenschaft Chattia Friedberg zu Hamburg, welche eindeutig neofaschistisch ist, enge Verbindungen zum Hamburger Waffenring pflegt und neben Studenten und Auszubildenden hauptsächlich Schüler ansprechen will.
Es sollte aber deutlich geworden sein, welch braun-schwarzes Gelichter mit Schmiss und Burschenband sich am 22. April in Hamburg trifft, um den Verlust der deutschen Ostgebiete zu betrauern. Das die Sensibilität des Veranstaltungsortes nicht bedacht wurde, ist wohl keine Absicht, wie bei der NPD am achten Mai, wohl aber einer fehlenden Vergangenheitsbewältigung in waffenstudentischen Kreisen geschuldet - man trifft sich direkt am Platz der Jüdischen Deportierten, von dem aus tausende von HamburgerInnen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager deportiert wurden.