Im Mai:
Ein 21jähriger wurde wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen und Beleidigung vom Amtsgericht Meldorf zu einer Geldstrafe von 300 € verurteilt. Der damalige Bundeswehrangehörige hatte am 15.11.07 auf dem öffentlichen Parkplatz vor dem Itzehoer „Cheyenne Club“ „All Cops are bastards“ gegrölt, den Hitler-Gruß gezeigt sowie „Sieg-Heil“ gebrüllt. Der Angeklagte räumte ein, früher in der rechten Szene zeitweise aktiv gewesen zu sein. Das sei heute Vergangenheit.
Ein 23jähriger wurde wegen einer am 18.02.08 in Meldorf begangenen Körperverletzung vom Amtsgericht Meldorf zu einer Geldstrafe in Höhe von 60 Tagessätzen à 10 € verurteilt. Nachdem sein 15jähriger Bruder von einem 16jährigen Schüler nach Schulschluss als Scheiß-Nazi beschimpft worden war, stürmte der 23jährige aus dem Auto, gab dem 16jährigen mehrere Backpfeifen, rannte hinter ihm her, schlug ihm mehrfach in den Nacken und rammte ihm anschließend sein Knie ins Gesicht. Der 16jährige erlitt eine Platzwunde.
Der 23jährige war in der Vergangenheit bereits durch Fahren ohne Führerschein, Brandstiftung und Diebstahl strafrechtlich in Erscheinung getreten. Bei der Verhandlung trat ein 41jähriger Lehrer als Zeuge auf, der die Tat beobachtet hatte. Er berichtete, dass er den 23jährigen nach der Tat zur Rede stellen wollte: „Ich ging zu ihm hin, habe gesagt: ‚So geht es nicht’. Er hat geantwortet: ‚Willst Du auch noch was’. Ich habe ihn dann gefragt wie sein Name lautet. Er hat dann gesagt: ‚Adolf Hitler’.“
21./22. Juni:
In das Festzelt, das anlässlich des Bürgervogelschießens auf dem Festplatz in Wöhrden aufgebaut war, wurden in der Nacht zum 21. Juni Hakenkreuze geschnitten. Zudem wurde auf dem gesamten Festplatz randaliert, ein Kühl- und Getränkeverkaufswagen aufgebrochen und Getränke gestohlen. In der Nacht zum 22. Juni wurden weitere Gegenstände entwendet und das Zelt vollends zerschnitten.
Der Sportverein und die Gemeinde Wöhrden haben eine Belohnung in Höhe von 1.000 € für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der TäterInnen ausgesetzt.
Im Juli:
Der am 4. Dezember 2007 bereits zu 9 Monaten Jugendstrafe, ausgesetzt auf 2 Jahre Bewährung, verurteilte ehemalige Kronprinzenkooger (jetzt wohnhaft in Heide) musste sich erneut vor dem Amtsgericht Meldorf verantworten, diesmal wegen gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der mittlerweile 22jährige Schläger und Vater einer Tochter hatte am 01.01.07 gegen 4 Uhr einem damals 22jährigen Bargenstedter mit einer aus einem Zaun heraus gebrochenen Latte ins Gesicht geschlagen. Das Opfer trug eine geschwollene Nase davon. Die Sozialprognose vom Jugendgerichtshelfer (deutlicher Rückgang des Alkoholkonsums, liebevolles Kümmern um Freundin und gemeinsame Tochter sowie stetige Arbeitswilligkeit) rettete den 22jährigen Angeklagten vor einer Verurteilung nach dem Erwachsenenstrafrecht. Er wurde stattdessen nach dem Jugendstrafrecht mit einer Verwarnung belegt und muss 70 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten.
5. Juli:
Der NPD-Bezirksvorsitzende Ingo Stawitz und Helmut Radunski führten einen NPD-Stand in Wesselburen durch.
Im August: Vier dem Dunstkreis der ‚Nationalen Aktionsfront Dithmarschen’ angehörenden Männer im Alter von 22, 26 (2 Vorstrafen), 27 (6 Vorstrafen) und 29 (7 Vorstrafen) Jahren standen in einem Berufungsprozess vor dem Landgericht Itzehoe. Der Jüngste der vier hatte die drei anderen Männer am Tag nach deren Besuch in seiner Wohnung wegen Körperverletzung und Nötigung angezeigt (er schuldete einem der drei 50 €). Der 26jährige war am 20. März dieses Jahres wegen Nötigung sowie Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen zu einer Geldstrafe von 50 Tagessätzen à 15 € verurteilt worden, der 27jährige wegen gefährlicher Körperverletzung zu 8 Monaten auf Bewährung und der 29jährige zu 10 Monaten, ausgesetzt auf 2 Jahre zur Bewährung. Die Berufung des 29jährigen wurde abgelehnt. Die beiden anderen Täter hatten die Urteile rechtskräftig werden lassen. Das 22jährige Opfer erwartet ein Verfahren wegen Falschaussage, da es die bei der Polizei gemachten belastenden Aussagen vor Gericht nicht wiederholte, sondern vermutlich aus Angst vor den Tätern aussagte, dass es sich um einen freundlichen, harmlosen Besuch unter Kameraden gehandelt hatte. (Quelle: Dithmarscher Landeszeitung)
Ein 21jähriger Meldorfer musste sich wegen Beschimpfung einer 22jährigen Brasilianerin und dem Erzählen fremdenfeindlicher Witze vor dem Amtsgericht Meldorf verantworten. Die Tat hatte sich am 22. April dieses Jahres in Heide ereignet. Aufgrund eines Alibis für die Tatzeit, dass ihm seine Mutter gab, konnte ihm keine Schuld nachgewiesen werden. Das Verfahren wurde eingestellt. Aus einer Vorstrafe hat der Täter noch 48 von 80 Stunden gemeinnützige Arbeit abzuleisten. Das Opfer wird dem Täter laut eines ärztlichen Attestes über Jahre hinweg nicht begegnen können. (Quelle: Dithmarscher Landeszeitung)
Oktober/November/Dezember:
Der Neonazi-Treff ‚Zur Börse’, der seit Ende 2006 von seinem bisherigen Eigentümer Walter Rüsch aus Süderheistedt an Tim Schatowitz (Betreiber des einschlägig bekannten und seit Jahren im Verfassungsschutzbericht erwähnten ‚Faktum Verlag GmbH’ aus Burg) vermietet worden war, wurde von der Gemeinde Neufeld gekauft. Für ca. 110.000 € (ursprünglich ca. 70.000 €!) ging die ehemalige Gaststätte und das 3.600 m² große zugehörige Grundstück per Kaufvertrag am 16. Oktober an die Gemeinde.
Die Vertreter der drei Fraktionen im Neufelder Gemeinderat zogen an einem Strang, um den Treffen der Neonazis endgültig ein Ende zu setzen. Das letzte Rechtsrockkonzert war am 5. Mai 2007 mit einem Großaufgebot der Polizei beendet worden. Anfang Dezember wurde das Gebäude für über 100.000 € abgerissen. (Quelle: Dithmarscher Landeszeitung)
November:
Wegen Sachbeschädigung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen (Rufen von Nazi- Parolen) wurde ein 21jähriger Albersdorfer zu 30 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Die Tat hatte sich am 5. Juni dieses Jahres in Heide ereignet. Das Verfahren ist beendet, sobald die Stunden abgeleistet sind. (Quelle: Dithmarscher Landeszeitung)
Wegen Beleidigung einer 32jährigen und der Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen (Hitler- Gruß und der Ausruf ‚Heil Hitler’) musste sich ein 32jähriger Brunsbütteler vor dem Amtsgericht Meldorf verantworten. Die Tat ereignete sich am 22. Januar dieses Jahres in Brunsbüttel. Er wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 100 Tagessätzen à 8 € verurteilt. Bereits am 21. Januar, also einen Tag vor dieser Tat, war der 32jährige wegen einer Körperverletzung verurteilt worden. (Quelle: Dithmarscher Landeszeitung)
In Hemmingstedt wurde ein Nazi-Aufkleber an einer Straßenlaterne bei der Feuerwehr entdeckt. Die Verantwortung im Sinne des Presserechts lautet auf den einschlägig bekannten Neonazi Jörn Lemke aus Lübeck. Homepage: www.antifa-dithmarschen.tk .