Am ersten Mai sind 120 Neonazis größtenteils frei und ungehindert durch Heide marschiert.
In diesem Zusammenhang hat die Polizeiführung zahlreiche Maßnahmen getestet, um die Demonstranten
von den Gegendemonstranten fernzuhalten. Das ist ihnen bis auf ein Mal gelungen. Am Ende
der Stadtbrücke war der Abstand eine Haaresbreite. Hier entstand eine spontane Sitzblockade
an der der Braune Zug Richtung Feldstraße abgelenkt wurde.
Dazu wurden 70 Leute zwischen der Drogerie Rossmann und Kaufhaus Stolz fast fünf Stunden in einem Kessel festgehalten. Immerhin wurden Einzelne von einer Zweiereskorte zur Pinkelpause in die nahegelegene Eisdiele begleitet und es soll laut Tageszeitung Getränke gegeben haben. Elfriede Jelinek schrieb:"Wenn man die Demokratie erst schützen muss, ist sie schon keine mehr." Diese Maßnahmen gegen die Antifaschisten geht aber nicht auf das Konto der Rechten, sondern hier übt sich die Große Koalition der Mitte. Mit dem Befehl:"Den Ball ruhig halten", wird versucht, sich mit den demokratischen Menschenrechten als Firmenstempel zu schmücken, und sie gleichzeitig immer öfter außer Kraft zu setzen. Der erste Polizeieinsatz der neuen Harry Peter Carstensen Regierung mit SPD- Anhänger läßt schlimmes ahnen. Auf meine Frage an den Zugführer, womit wir denn bei ihm jetzt noch rechnen müssen, antwortete er, lassen sie sich überraschen. Merkwürdige Antwort bei Foltervorwürfen und Scheinhinrichtungen.
Das Ergebnis: Zwölf Festnahmen, die aber um halb sechs wieder freigelassen wurden, mehrere Platzverweise, viele Leute wurden von Hunden gebissen, einer in den Bauch. Der Heider Kessel wurden mit Platzverweis begründet, der fünf Minuten vorher ausgesprochen wurde.
Ein kleines Erfolgsgefühl der kleinen Gruppe von
Heiderinnen und Antifaschistinnen, die dem Kessel entkommen konnten. Am Ende konten die Faschos nicht
frei zum Bahnhof gelangen sondern wurden unter
Umgehung der Schienenverkehrsordnung über das Geleiswerk zu ihrem Zug geleitet.
Was die Tageszeitung auch verschweigt; die friedliche Sitzblockade an der Stadtbrücke, um den Zug am Marsch auf den Marktplatz zu hindern.
Auf dem Familienfest des DGB waren sehr wenig Familien zu sehen. Ein kleines Häauml;uflein
Elend verlor sich wie jedes Jahr zwischen der Hüuuml;pfburg und dem Kaffeezelt.
Karsten Wessels stotterte was von unterschiedlichen Meinungen, wo wir noch Diskussionsbedarf
häauml;tten. "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!". Was es da noch zu
diskutieren gibt, bin ich schon sehr gespannt.
Die Gruppe von Antifas,
die uns zur Hilfe gekommen waren, mussten sich
von Bürgermeister Ulf Stecher beschimpfen lassen.
Er selber wurde aber auch von beherzten
Heidern unterbrochen: "Ulf, mach das Fenster zu!" sowie "Schau weg!". Nur durch die
bekloppte Strategie von Landrat, Bürgermeister und DGB ist diese Situation so entstanden.
Vom Landrat stammte die Idee, ein Verbot würde nichts bringen, weil die Gerichte ja
sowieso das Verbot wieder aufheben würden. Die hohen Herren haben den Geschichtsleugnern
die Tore der Stadt weit aufgerissen. Und während wir uns anhören mussten:"Nieder mit der
roten Pest", waren sie sicherlich unterwegs und haben ihre Häuser gezählt."
Der Redner von der Bewegung gegen den Krieg wies darauf hin, dass die Neonazis
nicht wegbleiben werden, wenn ihnen kein Protest entgegengestellt wird, sondern sich
bestätigt fühlen.
und die Referentin Ellen Paschke redete von ganz was anderem.
wie das alles kam erfahrt ihr auf den 1. Mai Seiten