Wir hören und lesen manchmal von Waffenlagern, die gefunden wurden. Aber wir merken mit Blick auf das Mittelmeer, dass der Begriff Extremismus nicht mehr ausreicht, um andere Läner und Volksgruppen zu verunglimpfen. Das spielt sich immer subtiler in der Mitte der Gesellschaft ab. (Ziehen Sie am unteren rechten Ende, um das Bild zu verrößern. Der Effekt heißt float-overflow)
Zwei Beispiele struktureller Diskriminierung von Bürgern rumänischer Staatszugehörigkeit.
20.4. von Henning Voß
Und dieser Bericht kommt fast ganz ohne die üblichen Hasstiraden aus, die ich nicht wiederholen möchte. Wesselburener können sie am Schnürchen runterleiern. Über die Schiene "Erntehelfer sind total wichtig", wird das Bild vom Untermenschen bedient, dass für die höherwertige Rasse da sein möchte - arbeiten. Ab 6. Mai können die 'Osteuropäer' dann mit anpacken. Keine Befehle wie anno Schießmichtot, sondern ein Angebot zur Wahl. Dass es sich um Osteuropäer handelt, ist der eine Teil der Botschaft für die Rassisten. Dass dem Sklaven ins Maul geschaut wird, bzw hier, warum auch immer, ins Ohr, ist schon deutlicher. Wir erinnern uns an die Bilder aus den sechziger Jahren bei Opel und Volkswagen. Noch in der Heimat hat man den Türken in den Mund geschaut.
Ein Haus allein, dass sie nicht verlassen dürfen, wird ihnen zugewiesen. Dieser Punkt ist etwas komplizierter. Denn anders als 1933 heißen sie nicht Zwangsarbeiter, sondern Aushilfen, aber die Botschaft ist unvermeidbar. Auch wenn übrigens die polnischen Hygienevorschriften viel weiter gehen, als die unsrigen. Landwirt Rainer Carstens ist zuversichtlich. Die meisten haben von ihm schon seit längerem eine Zusage, das wollen wir auch einhalten. Sie kennen unseren Betrieb und wollen kommen. Über das Jahr hat er einen Bedarf von etwas 100 zusätzlichen Kräften zu den etwa 120 Festangestellten. Auch wenn der Bericht einen Mittelweg zwischen Werbung, Aufklärung und vorsichtiger Vorbereitung der Westküstennazis auf das was kommt finden will, bekommt er von mir eine glatte 4 minus.