Leyla Bilge die gebürtige Kurdin, neu gewählte Vorsitzende des Kreisverbands Havelland der AFD, hat die rund 50 Zuhörer gerade mit Schilderungen von Märkten in Syrien und im Irak gefesselt, „auf denen Frauen wie Vieh verkauft werden. Die ganze Welt hat zugesehen, aber die sogenannten westlichen Feministinnen, die sonst für alles Mögliche auf die Straße gehen, wollen davon nichts wissen". Am 17. Februar 2018 fand in Berlin eine aus dem AfD-Umfeld unter dem Namen „Frauenmarsch“ statt. Zu den Teilnehmern gehörten auch Lutz Bachmann, Imad Karim und David Berger, der auf einem Demowagen eine Rede hielt und rief: „Wir sind die wahren Feministen!“, Pazhareh Heidari, bezeichnete den Marsch der Frauen als „Fake-Feminismus“. Die AfD nehme eine grundsätzlich „frauenfeindliche Position“ ein; Bilge habe ein „rassistisches Weltbild“. Der CDU-Parlamentarier Marian Wendt betonte, Linksextreme Randalierer hätten "der Demokratie einen Bärendienst erweisen" und der AfD "leider eine Steilvorlage für ihre Opferrolle geliefert". Der "selbsternannte Frauenmarsch" sei durch Sitzblockaden gestoppt worden. Die SPD-Abgeordnete Josephine Ortleb kritisierte, sie sehe viele Frauen, "die für eine Gesellschaft kämpfen, in der es keine Rolle spielt, welche Herkunft, welches Geschlecht oder welche Religion ein Mensch hat". Der FDP-Parlamentarier Dr. Jürgen Martens konstatierte, die AfD nutze die Blockade, die die Polizei bereits zu räumen begonnen habe, "um sich selbst jetzt als Opfer linker Blockierer darzustellen". Es sei ihr darum gegangen, gegen Migranten und insbesondere "gegen das Stereotyp des ausländischen Sexualstraftäters" zu demonstrieren. Keine der Abgeordneten ist auf die irakischen und syrischen "Frauen und Vieh- Märkte" eingegangen. Die CDU hat die Aussprache genutzt um eine friedliche legitime Sitzblockade als Linksextreme Randale zu verschandeln.
Es handelt sich um einen Infoabend der AFD im beschaulichen Nordhastedt. Freundlicher Applaus empfängt auch Doris von Sayn-Wittgenstein im Saal des Gasthofs Zum alten Bahnhof. Vor allem wegen ihr sind die 50 Gäste gekommen. Dazu sagte Gastwird und Kreistagsabgeordneter Mario Reschke: „Es gibt in Schleswig-Holstein keine Flügel. Das sind vor allem menschliche Differenzen." Von Sayn-Wittgenstein werde „erst einmal zwei Tage in der Versenkung verschwinden." In Nordhastedt hat sie ihr Publikum hinter sich. Stehend bekunden die Mitglieder ihre Solidarität. Es sollen auch Vereinzelte sitzengeblieben sein. Der Bundesvorstand wirft Sayn-Wittgenstein die Unterstützung des Vereins Gedächtnisstätte vor, der neben zahlreichen weiteren Organisationen auf einer Unvereinbarkeitsliste der Partei steht.
" Antifa Dithmarschen - know your enemy" textete dazu: Am 01. April 2017 hat der AfD-Kreisverband Dithmarschen Mario Reschke zum neuen Vorsitzenden des Verbandes gewählt, den Inhaber der Gaststätte „Zum Alten Bahnhof“ in Nordhastedt, die Gaststätte wird auch für Veranstaltungen der AfD genutzt, so z.B. am 04. Mai 2017 mit Matthias Niemeyer. Er ist für seine offensichtlichen Sympathien für Verschwörungstheorien und die Reichsbürgerbewegung bekannt, hat auf seinem Facebook-Profil unter dem Namen „Ma Reschke“ jede Menge extreme rechte Seiten geteilt wie u.a. Frei Geist – Revolution News eine Seite mit vielen u.a. antisemitischen Verschwörungstheorien, den Neonazi-Rapper Chris Ares der auch bei der Identitären Bewegung sehr beliebt ist, Wir für Deutschland ein Neonazi-Demo-Bündnis aus Berlin, Lutz Bachmann der Initiator von Pegida, mehrere regionale Pegida-Seiten z.B. aus NRW und Thüringen und auch Michael Vogt ein Aktivist der Reichsbürgerbewegung der seit den 70er Jahren in extrem rechten Kreisen aktiv ist. Auch von der extrem rechten Regionalpartei Vlaams Belang aus Belgien wurden Inhalte von Mario Reschke geteilt. Gleichzeitig ist er sehr gut in der Gesellschaft verankert, laut Wahlbekanntmachung für die Wahl zum Schleswig-Holsteinischen Landtag am 07. Mai 2017, ist die Gaststätte von Reschke vom Amt KLG Heider Umland als Wahllokal vorgesehen. Außerdem ist er Beisitzer im Vorstand des Gewerbevereins Nordhastedt oder der SPD Ortsverein Nordhastedt lud zur Jahreshauptversammlung, am Dienstag, 17.11.2015, 19.30 Uhr, in die Gaststätte "Zum alten Bahnhof" herzlich ein. Vorsitzender des TSV Nordhastedt Uwe Breuer sieht keinen Anlass, am Ort der Versammlung zu rütteln. „Wir kennen Herrn Reschke und haben keine negativen Erfahrungen mit ihm gemacht“.„Die UWD boykottiert diese Veranstaltung in der Folge auch nicht“, macht Kreistagsabgeordneter Potthast klar. Das sieht der Nordhastedter SPD-Vorsitzende Karsten Wessels genauso. „Man muss ja nicht seiner Meinung sein, aber ihn als Gastwirt respektieren“, erklärt Wessels. „Zu gesellschaftlichen Veranstaltungen gehen wir selbstverständlich hin. Von Boykottaufrufen halte ich nicht viel.“ KarstenWessels war zudem jahrelanger Chef der Arbeiterwohlfahrt sowie DGB (Deutschen Gewerkschaftsbundes).
Der Nordhastedter Bahnhof hatte schon vor 2000 unter Rainer Bublitz, seinem Vorbesitzer ein Naziproblem. Bubliz kam von Bahnsen, der legendären Schlägerdisko in Marne.