DLZ 4.10.2019: Seit 1994 wird von jeder Dienststelle ab einer gewissen Größenordnung gefordert, einen Frauenförderplan aufzustellen. Dies steht im Gleichstellungsgesetz und im Mitbesetimmungsgesetz. Im Amt Mitteldithmarschen ist dies bisher nicht geschehen. Amtsvorsteher Heribert Heinecke und Amtsdirektor Stefan Oing, zwei Männer, stehen im Lindenhof und schauen bedröppelt in die Kamera. Ziel ist eine Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen im Berufsleben zu gewährleisten. Im Bereich der tariflich Beschäftigten sind derzeit bei 34 Stellen 16, im Teilzeitbeschäftigtenbereich bei 39 36 mit Frauen besetzt. Bei den Beamten sind von den zehn Vollzeitkräften 4 Frauen, bei den Teilzeitkräften sind alle vier mit Frauen besetzt. Weil man von Teilzeitarbeit nicht leben kann, stimmt die beschönigende Rechnung nicht. Im Tarifbereich, also dem, von dem man ausgeht, dass die Beschäftigten davon leben können, sind es also 20 Frauen und 20 Männer. Die Kommune beschäftigt im Teilzeitbereich 40 Frauen und drei Männer zu einem Gehalt, von dem sie nicht leben können. Jetzt versteht die geneigte Leserin mit einem Mal nicht mehr, warum noch ein Frauenförderplan aufgestellt werden soll. Danach wird die Ungleichheit wohl noch schlimmer aussehen. Die Botschaft heißt. Nur schnell Kinder machen und weg hier. Jetzt verstehen die geneigten Leserinnen auch, warum im von der Verwaltung im September vorgelegten Plan, die Spalten leer geblieben waren. Stefan Oing erklärte das damals: "Wir bevorzugen eine Zielvorgabe, wenn es Sinn ergibt." DLZ 11.9.2019: Ein Plan ist schon in gemeinsamer Arbeit mit Gerda Lüders, der Gleichstellungsbeauftragten entstanden. Letztlich einigte sich der Ausschuss darauf, bei der Zielvorgabe jeweils 50 Prozent einzutragen. Also Mannlein, Fraulein. Warum einen Monat später wieder alles auf Kipp ist, ist schleierhat.
Juhuu!