Das Ende der Auto Dominanz

Auf Heides erster Fahrradstraße soll noch in diesem Jahr geradelt werden.

28.5.20 DLZ Red. Dieter Höver

leser 17.3.
Leserbrief vom 17. März

Die Förderanträge beim Land sind gestellt. Wollen wir mal hoffen, dass das Geld auch themengerecht ausgegeben wird. (Statt autogerecht). Man schreibt von Radler- Magistrale und sogleich tauchen Bilder von glatten Straßen ohne Risse, Kantsteinfreiheit, Hindernissen für PKW's, Parkverboten im Kopf auf. Das historische Pflaster der Klaus Groth Straße rauszureißen ist aber keine gute Idee. Vor allem wird das die Radwegführung unnötig verzögern, weil Anwohner sich weigern. Wer denkt sich sowas aus? Lukas Adam und Joachim Peters sind nur die Ausführenden. Hauptsache erst einmal Schilder aufstellen. Künftig soll am Kreisverkehr der Radweg auf die Fahrbahn verlegt werden. Wer traut sich? Die Mutigen voran. Opi! wir fahren erst mit Rad auf den Kreisverkehr, dann erb ich dein Haus. Das gillt ebenso für die Husumer Straße bis Wesseln, wo die Radler die Straße überqueren müssen.

Zeugen nach Unfall gesucht

Anfang März verunglückte ein Radfahrer zwischen St. Michel und Quickborn.

Ein tragischer Unfall, wie (OT) am 10.4. schrieb, bei dem ein Fahrradfahrer starb. Tragisch wäre es gewesen, wenn der Fahrradfahrer unversehrt geblieben und der PKW- Fahrer gestorben wäre. So ist es nur ein skandalöses Ereignis, das zwar beachtet wird, aber immer wieder geschieht- ohne Konsequenzen. Wir hatten auch schon Zeiten, das war es keiner Rede wert. Relevant war einzig der Schaden am Kotflügel. Anscheinend hat der Halter des Autos Fahreflucht begangen.

In neun Jahren hat es hier 17 mal gekracht. Die Gemeinden hatten immer wieder Vorstöße unternommen, um die Situation zu entschärfen. So stark können die Vorstöße nicht gewesen sein. Ohne das Land geht es nicht, ist eine uralte Ausrede. Jedes Jahr stirbt ein Radfahrer oder Radfahrerin im Kreisgebiet.

Wesselburener von Raserei genervt

Die Familie von Gisela Schneider hatten sich auf einen entspannten Tag gefreut und wollten im Garten frühstücken. Gegen 10 Uhr raste eine Motorradkolonne laut knatternd vorbei. Kein Einzelfall, schreibt DLZ- Redakteurin Karin Funke am 3. Juni. Auch die Schülper straße ist ein Problem - mit offener Scheibe und lauter Musik, das die Gläser scheppern. An anderen Stellen in Wesselburen waren wir bereits, sagt die Polizeisprecherin Merle Neufeld. Auch Bürgermeister Bruhns ist machtlos. Das einzige, was wir haben, sind die Messgeräte.

pony vom 3. JuniUngeduldiger Fahrer verletzt Pferd

Deutsches Reitpony in Krempel von Autoanhänger angefahren

Was soll das denn; Ausländischer Anhänger überfuhr Deutsches Reitpony; oder was? Scherz beiseite. Am 3. Juli kam es zu dem schockierenden Ereignis berichtete (bg) in der DLZ. Auch hier konnte der Fahrer türmen. Für ihn war das nur ein Tier.

Die Folgen der Vereinzelung werden nach drei Wochen spürbar. Eine der Anzeigen ist eine gestiegene Ungeduld, die jeder von uns Leserinnen und Lesern an sich wahrnimmt. Es war nur eine Frage der Zeit, wann es zu ersten Unfällen auch mit Todesfolge dadurch kommt. Selbstbewusste Autofahrerinnen sind Ausgewählte, deren Privilegien sich mit Überreizung und Emotionen mischen. Fürr Radfahrerinnen, Fußgänger und Tiere ist Korona indirekt eine besondere Gefahr.