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Warum Deutschland verdummt

Kinder- und Jugendpsychiater Dr. Michael Winterhoff trifft den Nerv seines Burger Publikums

Besonders leicht macht er es seinen Zuhörern nicht, wenn er von den Kindern, den Eltern, den Lehrern und den Bilungspolitikern spricht und sie als diffuse Masse betitelt, die zu allergrößten Sorgen Anlass geben. Einen Verffall der Fähigkeiten seiner Schüler hat Mathias Radschun in seiner 15- jährigen Berufspraxis auch schon festgestellt. Die Kinder können heute nicht mehr flüssig mit dem Füller schreiben nd keine 400 Meter am Stück rennen, sagt er in seiner Begrüßung.

Sie können nicht stillsitzen, haben keine Frustrationstoleranz, keinen arbeitsethos. Nein, aus ihnen werden keine tüchtigen Arbeitnehmer. Früher war es besser. Schuld daran tragen die Bildungspolitiker und die Lehrerinnen, die mit modernen Unterrichtsmethoden arbeiten, und die Eltern, die in einer symbiotischen Beziehung ihre Kinder überfordern.

Ein Waldspaziergang ohne Handynutzung und ein Besuch in einer leeren Kirche ist hilfreich, um seinen Geist wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Diese Gesellschaft setzt sich gegen die Wand. Dass er dabei in das Horn der Populisten bläst, die ja immer wieder gerne Untergangsszenarion beschwören, ficht Winterhoff nicht an. Ich argumentiere mit dem Schwerpunkt Psychoanalyse.

Das schrieb schon Sokrates. Die Jugend liebt heutzutage den Luxus, hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt und schwatzt, wo sie arbeiten sollte, so kommentiert Ulrike Krickau den Vortrag in der DLZ am 18.September und trifft damit ganz gut den Kern. Ich würde hellsehen:

hier startet ein neuer Sarrazin seine Karriere.

Dafür bekam sie nun einen Leserbrief von Laura Radschun aus Kuden: Es beginnt bereits im ersten Satz Krickaus damit, dass keineswegs Kinder, Eltern, Lehrer und Bildungspolitiker als "dffuse Masse" betitelt wurden. Auch spricht er nicht einfach davon, dass früher alles besser gewesen sei. Fast spöttisch liest sich Winterhoffs Rat. Spätestens an diesem Punkt wird er als Scharlatan dargestellt. Bereits im persönlichen Gespräch wurde sie von ihm darauf hingewiesen, dass sie nicht richtig zugehört habe. Ob diese mit dem Veranstalter verwandt ist, geht aus dem Material nicht hervor.