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Museumsleiterin Dr. Jutta Müller verspricht Spannendes
titelt Nils Leifeld in der DLZ vom 26.6.
die noch bis Ende November zu sehen sein wird.
Willy Graba 1894 - 1973, bedeutungslos, bis auf eine Internierungszeit ab 1914 mit 20 Jahren und sein Bild Menschenmarkt Wesselburen 1930. Es wurde später oft umgedichtet auf den Namen Sklavenmarkt und gillt noch heute, gerade letzte Woche, als Beleg für eine Diskussion um Arbeitsedingungen an der Westküste. 1942 und 1943 diente er als Kriegsmaler.
Nikolaus Bachmann 1865 - 1962 und
Hans Gross 1892 - 1981, diese drei bekannteren Künstler werden als das Dreiergestirn bezeichnet.
Während Bachmann um die Jahrhundertwende in Berlin als geschätzter Portraitmaler des Wilhelminischen Bürgertums tätig war, suchte er während der Sommermonate vor allem landschaftliche Motive auf, die er meist konventionell nach ein und demselben Muster entwarf ... Eindrucksvolles leistete Bachmann in seinen kleinformatigen Skizzen, die locker und farbig gemalt sind. (Dr. Jutta Müller)
Aus "Es war eine würdige Feier. Zum 90 Geburtstag von Nikolaus Bachmann. Zeitschrift Dithmarschen 1955": Daß ein rechter Dithmarscher das biblische Alter weit hinter sich läßt, ist keine Seltenheit. ... Träger der Uwe- Jens- Lornsen- Kette des Schleswig holsteinischen Heimatbundes ... Es sprachen: Bürgervorsteher Stein, Regierungssprecher Dr. Laack, Kreispräsident Glüsing, Proffessor Ivo Braak, Detlev Kölln. Bei der anschließenden Enthüllung des Gemäldes "Die letzte Fehde" ergriff der Oldermann des Geschlechterbundes, Heinrich Arens, das Wort und deutete tieferen Sinn und Gegenwartsbedeutung. Aus der Rede des Bürgervorstehers: "Nu büst Du negenti Johr, Onkel Niklas. Du hest gode un leeve Öllern hatt ... Dien Vadder hett mit Di sung: "Ich bin ein Preuße". 13.2.1962 - Zeitschrift Dithmarschen: "Niemand hat davon gewusst, bis ein naher Freund ihn besuchen wollte, und ihn dort liegend fand. Ein treues Herz hatte aufgehört zu schlagen ... Er malte die Kaiserliche Familie ... Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes". (Alfred Kamphausen, ehem. Museumsleiter)
Gast dieser Ehrung war der zeitweilig auch in der Landesversammlung des Schleswig- Holstein- Bunds tätigen Mittelschuldirektor und Ratmann Detlev Cölln, der 1932 den "Adolf Bartels Bund" in Wesselburen gründete und als dessen Bundesvorsitzender fungierte. Dieser nahm nur reinblütige Deutsche Männer und Frauen als Mitglieder auf, die gegen "fremdrassiges in Sonderheit jüdisches Geistesleben auf deutschem Boden kämpften" z.B. Baron v. Liliencron. Ob es dem Schleswig- Holsteinischen- Heimatbund gelungen ist, seinem Schatten zu entfliehen, bezweifle ich. Ich nehme nicht an, dass das gesamte hochheilige Pack an Gratulanten aus alten Kameraden bestand, aber ein großer Teil schon.
1992 gab das Dithmarscher Landesmuseum die "Aspekte eines umstrittenen Künstlers heraus." Dabei war Hans Groß, um den es ging, gar nicht so umstritten. Professor Hans Groß, geboren 1998 in Wesselburen, Leiter der Kunstschule Bremen, war eindeutig Nazi, sind sich alle einig, obwohl seine Tochter sein Archiv noch nicht freigegeben hat. Das spannendste an dieser Ausstellung ist, dass jeder Hinweis auf das III. Reich fehlt. Wird Gerd Wohlenberg dies kritiklos hinnehmen, oder vielleicht ganz übersehen? Wir leben in einer Zeit des Rollback. Recht und Freiheit wird leichtsinnig verspielt. Faschisten jagen wieder auf den Straßen, Propagandisten dürfen wieder alles sagen, der Staat begleitet sie mit Ordnung, statt Recht, die Polizei verschickt Drohbriefe und die Politik arbeitet am nächsten Krieg.
Nicht zu dem Dreiergespann zählt Gertrud von Hassel (* 10. September 1908 in Daressalam, Deutsch-Ostafrika; † 6. September 1999 in Meldorf, Holstein), eine deutsche Pädagogin und Malerin und die ältere Schwester des ehemaligen schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten, Bundesministers und Bundestagspräsidenten Kai-Uwe von Hassel. (CDU). Ihr Vater war Hauptmann in der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Im Jahr 1919 wurde die Familie des Landes verwiesen. Nazizeit: Ab 1935 war sie in Flensburg, Kiel, Rendsburg und Eckernförde im Schuldienst, 1943 bis 1961 als Kunstlehrerin an der Meldorfer Gelehrtenschule tätig. Es ist keine Straße nach ihr benannt.