In der DLZ vom 18.Dezember lesen wir einen Leserbrief von einem Bunsoher Christen. Die Kirchen seien für Steuerzahlerinnen da und nicht für aus wirtschaftlichen Motiven angeblich unter Verfolgung Leidende. Wer rechtskräftig ausreisepflichtig ist, könne nicht durch Kirchen, die glauben, über dem deutschen Rechtsstaat zu stehen, geschützt(?) werden.
Das Fragezeichen stammt vom Verfasser. Ich bin jetzt nicht der best geeignete Verteidiger der Kirchen, schon gar nicht deren Mitglieder. Sie machen es mir aber immer wieder leicht, meine Webseiten zu füllen, sind sie doch bedeutende Vertreterinnen Dithmarschens und rechtes Sammelbecken seit Jahrhunderten.
Nun hat dieser Hassprediger entdeckt, dass Menschen aus wirtschaftlichen Gründen alles machen, was möglich ist, um ihre Lage zu verbessern. Was unterscheidet uns also von dem Scheiber? Wir finanzieren gern Mittelmeerschiffe, die Boote aus Seenot retten, für ihn Verschwendung von Steuermitteln. Was hat er nur ständig mit seinen Steuern? Wir glauben wirklich, dass Afrikanische Migrantinnen dort verfolgt werden, und haben keinen Grund, dies "angeblich" zu nennen.
Das ganze wurde angestoßen von einem Bericht über die Arbeit von Pastor Thomas Rust aus Hennstedt in der DLZ vom 16. Dezember. Derzeit sind 295 Kirchenasyle mit 408 Erwachsenen und 99 Kindern bekannt. Die meisten sind Dublin- Fälle, die über ein anderes Land eingereist sind, d.h. sie sind verpflichtet, in dem jeweiligen Land einen Antrag zu stellen. Redakteur Reinhard Geschke vergleicht das mit Quasimodo, dem Glöckner von Notre Dame, der Flüchtling in den Katakomben versteckt haben soll. Sehr launisch, aber geht doch und nimmt im Vorweg dem Steuerzahler den Wind. Der wird zu Hexenverfolger, ohne dass er es merkt.
In den neunziger Jahren war ich in Neumünster in der Kirche und habe eine Gruppe von Flüchtlingen besucht. Die haben eine ziemlich lange Zeit dort ausgehalten.
Sie können meinetwegen gerne weiter Kirchensteuer bezahlen, aber müssen sich nicht so aufspielen und vor allem den Freundeskreisen bei ihrer politischen Arbeit nicht im Weg stehen.