Die meisten werden es nicht wissen. Im Wäldchen nahe Gudendorf stehen Gedenktafeln mit unzähligen Namen von russischen Soldaten. Eine Initiative hat diese 2015 aufstellen lassen, damit es endlich passiert. Es hat keine sechs Jahre gebraucht, bis sich jemand gefunden hat, die diese beschädigen. Der Bürgermeister spricht gar von Tätern, so als wäre schon klar, das waren Nazis. Die Spekulationen hinein ins Dorf oder weiter bis nach Berlin oder Russland bringt gar nichts, vielleicht könnte man besser Geld locker machen für die Reparatur. In Heide stellte sich heraus, dass die Gemeindearbeiter versehentlich ein Kreuz beschädigt haben. Ein bestimmtes Kreuz. Vor Hunger und Krankheit gestorbene Kriegsgefangene, hauptsächlich aus, na, Russland. Das kam mir damals 2019 schon fischig vor. Die Täter meldeten sich erst, als die Sache in der Zeitung stand. Wir werden abwarten.

Gudendorfer Tafeln

Am Ende wird es wieder heißen; unpolitische Einzeltäter, die gar nicht die Absicht haben, in die Zeitung zu kommen.