Es gibt Informationen, nach denen die Bruhns 1919 zunächst in der Kaserne (heute Krankenhaus Heide) gewohnt haben sollen. Die Kaserne diente bis zum Beginn der 30iger Jahre als Notunterkunft für "Kleine Leute". Die Kontakte zur Kaserne sind für die Linke politisch immer von großer Bedeutung gewesen. Anfang der 20iger Jahre zodie Bruhns in die Große Westerstraße Nr. 21. Im Heider Addressbuch von 1922 ist diese Addresse bereits angegeben. Ihre zentrale Lage in Heide machte die Wohnung der Bruhns zu einem wichtigen Treffpunkt für Freunde und Genossen.

Große Westerstraße 21 (heutiges Ausehen)

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Wohnung in der Großen Westerstraße 21

Einige politische Aktivitäten 1923 1926

Ursula Puls schreibt:

"Als im Oktober 1923 der Hamburger Aufstand losbrach, standen auch in Dithmarschen die revolutionären Arbeiter und Bauern bereit, die Gustav Bruhn und seine Genossen in Heide anführten. Die Polizei verhaftete sie und entließ sie erst wieder, nachdem der Aufstand niedergeschlagen war." 12)

Im "Protokoll der detinierten Gefangenen 1896   1926", das alle Verhaftungen und auch Schutzhaft penibel nachweist, setzen ab Anfang Oktober 1923 die Eintragungen aus, nur sporadisch werden einzelne Gefangene erfaßt. In gewohnter Vollständigkeit fährt das Protokoll erst ab 1. Januar 1924 fort. 13)

In der KPD nahm Gustav Bruhn bald wichtige Positionen ein. Er wurde zum V. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale 1924 nach Moskau delegiert. Diese Reise und die Diskussionen mit Kommunisten aus allen Teilen der Welt scheinen Gustav Bruhn nachhaltig geprägt zu haben. In den folgenden Jahren berichtete er vielfach öffentlich über seine Erfahrungen und Eindrücke aus sowjetischen Betrieben.

"Seit 1925 war er als Parteisekretär und Unterbezirksleiter in HeideItzehoe tätig." 14) Gustav Bruhn war für die Landarbeit in diesen, Unterbezirk verantwortlich. Dieses war ein äußerst wichtiges Arbeitsfeld,denn gerade in ländlichen Regionen äußerte sich berechtigter Unmut immer häufiger auf rechtsradikale Weise. Die Deutschnationale Volkspartei hatte mit ihrem antisemitischen Programm in Dithmarschen große Wahlerfolge erreichen können und bereitete ideologisch den Boden für die späteren Wahlerfolge der Nationalsozialisten.


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