Die Ereignisse überschlagen sich. Der Berg hat gekreißt und gebar eine Maus. Das Bild kommt ab. Die Stadtvertreter haben beschlossen. Weil Achim und Klaus sich enthalten haben, mit hauchdünner Mehrheit. Ich komme mit der Berichterstattung nicht hinterher. Am 3.4. hat die ehemaligeSchülerin am Marner Gymnasium einen Leserbrief geschrieben, in dem sie beachtliche Fragen aufwirft. Ist Schuld kollektiv oder persönlich? Was ist der Grund für Beschäftigung mit der Vergangenheit? Was tun bei steigendem Rechtspopulismus? Wie konnte es zu einem nationalsozialistischen Staat kommen? Ich freue mich, dass Marnerinnen und Marner beginnen, sich Gedanken zu machen. Es entsteht gerade ein Übergewicht an verantwortlichem Bewusstsein. Damit ist die Stadt ihrer Umgebung weit voraus. Und das schon 86 Jahre nach ihrer Terrorherrschaft.Sie sollten diesen Bonuns nicht leichtsinnig verspielen. Viele Menschen, die hier geboren sind und resigniert das Land verlassen haben, warten in Hoffnung auf das Ende des Sturms.
Verantwortung bedeutet nicht, mit gesenktem Kopf vor Ereignissen zurückzuweichen, die nicht mehr zu ändern sind, sondern genau hinschauen z.B. bei dem tödlichen Angriff auf Tonou-Mbobda durch „Security-Kräfte“ des UKE (Universitätskrankenhaus Eppendorf). Für mich stellt sich die Situation so dar, dass ich nur noch wählen kann zwischen dem Urteil: das war eine illegale Hinrichtung, oder das war eine typische Hamburger von Gesetzgebern bis Exekutiven vollzogene Maßnahme, die nicht mal mehr vertuscht werden muss, weil die Mehrheit diese unterstützt. So wie damals in Marne.