Dietrich Stein

Lynchmord in der Südermarsch

Der Tod Adolf Bauers 1932 in Rösthusen bei Marne.

jan eric witt - anrufeJan Erik Witt ist zu Recht bestürzt

Rechts: Ausschnitt aus DLZ v. 30.4. Es hat Anrufe gegeben. Wenn diese Anrufe dieselbe Qualität wie die, die ich in meinem Leben bekommen habe (dabei habe ich auch noch kleine Briefchen mit Schablonen aus Zeitungsbuchstaben bekommen), dann muss er wohl eine Entscheidung treffen. Will ich diese Verantwortung tragen oder trete ich lieber zugunsten stärkerer Persönlichkeiten zurück. Es kann nämlich pasieren, dass eines Tages die Frage kommt, ob er seine Entscheidung unter Druck getroffen hat.

Es kommt in der kommunalen Politik vermehrt zu absurd verheerenden Situationen, wo die Berufung auf Geheimhaltung und Sitzungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit überhand nehmen. Desweiteren die Weigerung von Stadtvertretern, Sitzungen oder Teile davon aufzunehmen und öffentlich auszustrahlen. Und zuletzt die vollständige Ablehnung, dass Bürgerinnen und Bürger, Fachleute und KritikerInnen mitreden und mitdiskutieren können. Ein Ergebnis davon haben wir im vergangenen Jahr erfahren. Jetzt haben wir bei den Politikern ein Exempel in Sachen Demokratie statuiert. Das könnte zu Fragen wie diesen führen: Hat das Marner Parlament drei Frauen von Zwanzig?

Das wird immer skuriler, je tiefer man bohrt. Schrieb ich schon, dass Berndt vom Arbeitskreis im Backensarchiv ein Foto des Sitzungssaals aus den achziger Jahren gefunden hat, auf dem Wigger nicht zu sehen ist. Allerdings nur die eine Hälfte der Wand. Fragt sich, wer hat den Wigger aufgehängt - oder umgehängt und warum?

Berndt sagte in einem Interview am 10.4. weitere Folgethemen voraus. Dabei geht es um die Denkmäler, die es an vielen deutschen Orten gibt. Sie seien fast immer den gefallenen Soldaten gewidmet. andere Gruppen seien hingegen in diesem Rahmen vergessen worden. Die Zahl der Ehrenhaine wird auf 100000 geschätzt. Auf Steinen steht "Ruhm und Ehre den für das Vaterland tapfer Gefallenen" oder so etwas geschrieben. Sie werden regelmäßig von Initiativen gepflegt, die reichlich Spenden erhalten. Dabei waren es keine Tapferen, sondern Dummköpfe, sie fielen für Monarchien, die am Ende waren, und die Spenderinnen rühmen und ehren nicht, sondern, gesetz den Fall, sie meinen es wirklich gut, tragen bei zum Mythos der Faschismus- und Kriegsverherrlichung aus unendschulbarer Dummheit. Diese Spenden sollten die lieber die wirklichen Opfer erhalten.

wigger plakette

Friedrich Slotty * 01.02.1877 † 1953

Auch am 30.4. berichtete DLZ Korrespondent und Pastor Tomas Schleif von dem Konservativen St. Michaelisdonner Pastor Friedrich Slotty, der Hitler den Treueeid verweigerte und dafür entlassen wurde. Er gehörte zur bekennenden Kirch des Bonnhöver- Kreises und soll auch der Euthanasie kritisch gegnüber gewesen sein, das er selbst einen an Encephalitis erkrankten Sohn hatte.

All dies hinderte ihn nicht daran, Adolf Bauer, der in St. Michel lebte, zu denunzieren. Das konnte Thomas Schleiff nicht wissen, da der, glaube ich, in Heide wohnt. Er wäre irritiert. Ich bin es auch.

 

zurück Gerd's Webseitenoch nix