Diese NSDAP- freundliche Zeitung schreibt zum Schluß: "..., der eine Anzahl Personen beitrat." Genau waren es zwei Beitritte, nämlich der Handlungsgehilfe Claus Thomsen und ein Hans Carstensen. Gauleiter Lohse setzte den Kaufmann Werner Hoppe als Leiter der Propaganda und Beauftragten zur Bildung einer SA in Dith-marschen ein. Einen Tag darauf trat der spätere Ortsgruppenleiter Heide, Hans Hinrichsen ein. Diese ersten vier organisierten Nazis konnten von Heider Antifa-schisten zunächst noch in ihrer Arbeit behindert werden. Doch dann wurden in den nächsten Monaten von Heide aus die sehr aktiven Ortsgruppen von Nordhastedt, Albersdorf und Wesselburen gegründet. Trotz großer Anstrengungen der Arbeiterpar-teien entwickelte sich Dithmarschen zu einer Hochburg der Nationalsozialisten im "Mustergau" Nordmark. Bereits im Jahre 1930 konnten bei Wahlen Spitzenergebnisse erreicht werden, wie zum Beispiel in Hennstedt, wo 72,8 % der Wähler der NSDAP ihre Stimme gaben.

Auch in Heide mit einem höheren Arbeiteranteil in der Bevölkerung konnte die NSDAP solide Fuß fassen. Dies zeigte sich, als sie schon bei der Wahl vom 14. Sept. 1930 stärkste Partei in Heide wurde. Mit dem Erstarken der Nazis mehrten sich handfeste Auseinandersetzungen. Dies verschärfte sich, als neben der großen SA ab dem 1. Juli 1930 der Norderdithmarscher SS- Stum 4/1/4 aufgebaut wurde. Schon Ende 1931 wurde durch den SS- Standartenführer Paul Moder nach einer Besprechung im Kreisbahnhof (heute Jugendzentrum) ein eigener SS- Trupp Heide aufgestellt. Die Führung der 20 Mann hatte zunächst Karl Groth aus Tiebensee.

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1932 wurde daraus der SS- Sturm 3/1/53 gebildet, der im Januar 1933 bereits eine Stärke von 55 SS- Männern unter der Führung von Adolf Lorenzen, Heide hatte. Auch wenn die Rolle der SS heute oft verharmlosend als "vierter Wehrmachtsteil" dargestellt wird, muß festgehalten werden, daß es sich hier um eine Terror und Verbrecherorganisation handelt, die unter dein direkten Befehl der NSDAP stand. Viele Norderdithmarscher SS- Männer konnten im II1.Reich Karriere machen. So kam der spätere Kommandant des KZ Neuengamme, SS- Ober-sturmbannführer Max Pauly aus dem SS- Trupp Wesselburen. Pauly befahl noch in den letzten Kriegstagen die Räumung des KZ Neuengamme, ein Befehl, der tausen-den von KZ- Gefangenen das Leben kostete. 16)

Wie Pauly kam auch der berüchtigte NS- Bürgermeister von Heide, der später verurteilte SS- Oberfürer und SD- Leiter Karl Herwig aus dem SS- Trupp Wessel-buren. Einzelheiten bei Elisabeth Rehn 17).

Dithmarscher SS in Heide

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