18.Januar Der Prozess zieht sich so dahin. Der 0815-Deutsch-Nazi wünscht dem alten SS- Mann, dass er den Ermittlern vor dem Urteil wegstirbt, also dem Führer folgt. Aber nein- der harrt aus und irritiert die werte Gemeinde mit Aussagen, wie:
Nun, was hat er denn dann geteilt? Was war denn seine SS- Privatideologie? Judenkinder muss man vernichten, sonst ziehen sie neue Rächer auf, sagt er, hätt er nicht geteilt. Wie hat er sich denn mitgeteilt? Am Abendbrottisch hat er dann gesagt, ich teile Euer Geschwätz nicht? Die Richterin war zufrieden, wie hieß sie noch: Meier-Göring? Die Frage kam von einem Nebenkläger: Ob er die Ideologie geteilt habe, und ob er Kinder im Lager gesehen habe. Es ist zäh wie Kaugummi. Das Gericht teilt wohl seine Aussagen.
Vor einem Monat hat erst Moshe Peter Loht (Florida USA) als Zeuge und Nebenkläger gegen Bruno D. ausgesagt. Mit Blick auf einen Bericht des "Spiegels" werde die Kammer die Unterlagen noch eimal genau durchsehen. Des "Spiegels". Sitzt das Magazin jetzt mit auf der Richterbank. Ist ja lustig. Dadurch könnte der Zeuge Peter Loth seinen Status als Nebenkläger verlieren. Der Anwalt Cornelius Nestler, der die amerikanische Stutthof Überlebende Judith Meisel vertritt, sagte, man hätte nach 10 Minuten feststellen können, dass die Darstellungen von Loth schlichtweg falsch seien und keinen Sinn machten. Der Bericht des Spiegel werfe nun einen Schatten auf dies Verfahren. (Inszenierung durch die Verteidigung - aber wozu?) Oberstaatsanwalt Mahnke würde auch noch ein Verfahren gegen ihn einleiten.
Wenn der Spiegel doch genau so misstrauisch gegenüber den Aussagen des Angklagten wäre. Aber klar Deutsche verpfeifen keine Deutschen. Verräter müssen mit dem Schlimmsten rechnen.
dpa- Bericht DLZ: Der sogenannte Stutthof Prozess geht weiter. Der Angeklagte wurde mit einre Massentötung am 3. Mai 1945, fünf Tage vor Kriegsende, in Neustadt konfrontiert, an der er beteiligt war. Er konnte sich aber an nichts erinnern.