Ein Bündnis verschiedenster antifaschistischer Gruppen, Verbände
und Einzelpersonen hatte zu einer großen Gegendemonstration
aufgerufen, mit dem Ziel den Naziaufmarsch zu stoppen, sowie
während und nach der Demo durch vielfältige Klein- und
Großgruppenaktionen in Kiel für Bewegung zu sorgen.
Doch zu erst standen am frühen Morgen RadiomacherInnen aus Hamburg
und Husum, die vom Offenen Kanal Kiel aus über den Naziaufmarsch
berichten wollten, vor verschlossenen Türen. Ihnen vorab war keine
Absage erteilt worden. Jedoch wechselte in der Nacht die
Senderleitung eigenmächtig das Türschloß aus und übte sich in
vorauseilender Selbstzensur! So als gäbe es keine Nazis, wenn
niemand sie wahrnimmt...
Der für diesen unzulässigen Eingriff in die Rundfunkfreiheit und
das Grundrecht der freien Meinungsäußerung Verantwortliche Peter
Willers, Leiter der Offenen Kanäle Schleswig-Holstein, ließ durch
einen an die Tür gehängten Zettel mitteilen, dies erfolge
„aus Sicherheitsgründen“.
Von: roterhusar.org <gerd@roterhusar.org>
Betreff:
Datum: 1. Februar 2005 02:41:01 MEZ
An: FRC-Husum@t-online.de
hallo Moderatorenfreunde!
Weiß garnichts was ich auf die schnelle austppen soll vor wut und
sch.
das ist der absolute hammer. bin am überlegen ob ich das
medienzentrum noch einmal
betrete.
1. Verstoß gegen das Rundfunkgesetz.
2. Freie Meinungsäußerung.
3. Grober Unfug. (Sicherheit; welche Sicherheit meint der
denn.
Vielleicht die Reichssicherheit von 1939?)
4. Ich kenne den OK- Kiel. Der liegt auf dem Hinterhof. Weit
entfernt kein Sicherheitsrisiko. Das kann ja nur meinen, dass Peter
Willers oder wie der heißt euch als Sicherheitsrisiko gesehen hat.
Eine bodenlose Frechheit.
5. Ein Medienleiter, der bei jeder Kleinigkeit vor einer
Ordnungsbehörde einknickt, ist meiner Meinung nicht tragbar.
6. Vermutlich wartet man nur darauf, dass jetzt, nachgefragt wird,
warum er dass gemacht hat, damit sie so richtig die Antifahetze
(Weiss angemalte Steine usw.) lostreten. Kubicki FDP hat ja schon
angefangen mit seinem Spruch, die Demokraten hätten die Straße frei
gehalten.
7. Den Freien Sender plattmachen an Jahrestag der
Machtübertragung, das ist schon historisch.
8. Die Ordnungsbehörden haben verhindert, dass unabhängige
Informationen über den Verlauf der Demonstration gesendet wurden.
Damit haben sie sich auf die gleiche Ebene begeben wie die Besetzer
des Senders in Moskau vor einem Jahr.
Die politische Sendung "Die Lupe" wird auf jeden Fall in aller
gebotenen Schärfe den Fall Willers kommentieren. Nicht den kopf
hängen lassen. Jetzt gehts richtig los.
Gerdwohlenberg; Heuwisch