DLZ 21.11.2019 von Wiebcke Reißig: Burg - Ein kleines Hakenkreuz wurde an der Tischkante eines
Fachraums, den etliche Klassen am Tag benutzen, gefunden. Wie es in der Zeit des Nationalsozialismus in ihrem
Ort zuging, haben die Schüler der 10. Klasse an der Gemeinschaftschule zusammen mit Geschichtslehrern Olav Thode,
Björn Blume und Schulleiter Björn Ley erarbeitet. Mit Aufklärung und Demokratiebildung will Burg seine Schüler
stärken und gegen diskriminierende Parolen wappnen. Diskriminierende oder ausländerfeindliche Parolen nehmen die Lehrer
daher nicht auf die leichte Schulter, sondern ließen sich in einer Fortbildung extra dazu beraten und schreiten ein. Im Vergleich
zu der riesen Aufmachung, ¼ Seite, und dem besorgniserregenden Ereignis ist die Wirkung der Lehrerinnen eher mau. Was können sie
auch machen? Als Aufgabe gebe ich den Burgern,
die zwei Stolpersteine, die in Burg liegen, durch weitere zu ergänzen, mit.
Es sind nur Lehrer. Ich rechne damit, dass Burg weiterhin in den Schlagzeilen ist.
Eben so wie das Brunsbüttler Gymnasium. Ausriss aus der abi- Zeitung, die dort im Sommer verkauft wurde: "Mir sind Flüchtlinge nicht wichtig,
die können verbrannt werden zur Energiegewinnung." Und das ist nur ein
Ich habe den Verkauf auf dem Schulgelände noch am selben Tag untersagt, sagt Schulleiter Hans- Walter Thee. Es handelt sich um eine Sammlung von
Aussagen, die ein Schüler in diversen Schuljahren im Unterricht geäußert haben soll. Der betroffene Schüler habe sofort entschieden bestritten, eine
der Äußerungen jemals gemacht zu haben, wie sein Rechtsanwalt Andreas Wohlert erläutert. "Inzwischen könne sich keiner mehr erinnern, dass diese Worte wirklich einmal so gefallen seien. Alle haben sich inzwischen distanziert." "Auch mit dem Bürgermeister stimme ich mich in dieser Angelegenheit sehr eng ab", sagte Schulleiter Thee. Über Konsequenzen für die betroffenen Ehemaligen will Thee nichts sagen. Das Schleswig- Holsteinische Bildungs-ministerium nimmt wie folgt Stellung: "Nach unserem Kenntnisstand konnte der zitierte Schüler und die Lehrkraft, in deren Unterricht die Äußerungen gewesen sein sollten, nicht bestätigen, dass die Zitate richtig sind." Den DLZ Bericht schrieb Michaela Reh am 23.11. Nehmen wir an, da ist ein gemeiner Abi Streich von besoffenen Möchte- Gern- AFD- Jägern ausgeheckt worden. Dann wäre das ein Fall von Mobbying. Eine Gruppe innerhalb
eines Systems terrorisiert einen sogenannten Außenseiter. Ich glaube eher, dass für die Schülerinnen und Schüler diese Enthüllungen der letzt mögliche Weg schien, weil mehreren Personen mit Nazicharakter sie anscheinend über Jahre getrietzt und die Lehrerinnen und Lehrer ohmächtig geschwie-
gen haben. Und auch jetzt ist die Strategie der Schule, der Stadt, des Rechtsanwalts und des Landes gegen die Aufklärer gerichtet, anstatt die
Anklagen ernst zu nehmen. Der Verdacht, dass sich gerade ein rechtes Netzwerk bildet, liegt am Horizont. Der Verdacht, dass es keine vertrauenswerweckende Anlaufstelle zum Melden von Naziaktivität gab, ist in der Luft. Weil ich Mitglied in Verein der Verfolgten des
Naziregimes/ Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten bin, biete ich den Brunsbüttlern meine Hilfe an. weiter--> noch weiter
Chronik
Rechte in Dithmarschen 2019 2020